28. November 2013 - Gestern wurde der erste Axa Kindersicherheitsreport als Teil der Axa Kindersicherheitsinitiative in Berlin vorgestellt. Die Axa Konzern AG möchte so über Prävention durch Aufklärung zu einem sicheren Aufwachsen von Kindern in Deutschland beitragen.
Eltern schätzen die Gefährdung von Kindern falsch ein. Das zeigen die Ergebnisse des ersten Axa Kindersicherheitsreport. Alte Erfahrungswerte4 werden damit völlig auf den Kopf gestellt. Auf die Gefahrenwahrnehmung der Eltern und die mögliche Prävention fokussiert sich die Studie, die im jetzt erstmals vorliegenden Kindersicherheitsreport analysiert werden. „Sicherheit beginnt mit dem Wissen über Risiken. Wir wollen uns dafür einsetzen, dass Eltern und Kinder Risiken kennen, verstehen und bewusst mit ihnen umgehen", sagte Dr. Thomas Buberl, Vorstandsvorsitzender der Axa Konzern AG (www.axa.de) gestern in einer Pressekonferenz in Berlin bei der Präsentation des Axa Kindersicherheitsreport. Gemeinsam mit der BAG Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder e. V." (www.kindersicherheit.de) und dem Meinungsforschungsinstitut forsa (www.forsa.de) waren die Ergebnisse für diesen Sicherheitsreport erarbeitet worden. Hierfür wurde das Thema „Kindersicherheit" sowohl unter physischen als auch unter psychischen Aspekten beleuchtet.
Wo drohen Kindern aus Sicht von Eltern und Pädagogen die größten Gefahren? Was sind ihrer Meinung nach die häufigsten Ursachen für Unfälle? Und stimmt die subjektive Wahrnehmung mit der Realität überein? Im ersten Axa Kindersicherheitsreport wird deutlich, dass Eltern Unfallgefahren für Kinder im Haushalt unterschätzen; vielmehr dominiere der Straßenverkehr die Wahrnehmung: Demnach sehen mit 79 Prozent Eltern im Straßenverkehr den gefährlichsten Ort für ihre Kinder. Aber nur 10 Prozent würden eine starke Gefährdung durch Unfälle zu Hause sehen. „Unfallstatistiken belegen, dass sie mit dieser Einschätzung falsch liegen", sagte Axa-Chef Dr. Thomas Buberl (Foto: Axa) bitte hier das Foto nehmen, das hier auf dem Manuskript abgebildet ist.
Gerade bei Kleinkindern - so fanden die forsa-Forscher heraus - spielen Unfälle im Haushalt eine große Rolle. Die Zahl der Unfälle in der eigenen Wohnung sei in den ersten Lebensjahren zehnmal so hoch wie im Straßenverkehr. Hier würde also eine deutliche Diskrepanz zwischen subjektiv gefühlter Sicherheit zu Hause und objektiver Unfallgefahr bestehen. Außerdem: Erzieher und Lehrer würden die Unfallgefahr auf der Straße ähnlich hoch einschätzen; für 43 Prozent der Pädagogen stehe allerdings das Zuhause der Kinder nach Internet und Medien (56 Prozent) bereits an dritter Stelle der gefährlichen Orte.
Prävention durch Aufklärung
Unter anderem unterstützt die Axa Konzern AG die Durchführung von Kindersicherheitsschulungen. Bisher haben rund 700 Kinder in Trainings gelernt, sich in unangenehmen oder bedrohlichen Situationen mit anderen Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen zu behaupten. Die Kurse werden von einem unabhängigen Trainer durchgeführt. |
Im Unterschied zu den Eltern sehen Erzieher und Lehrer allerdings eine ganze Reihe weiterer Gefährdungen als sehr wahrscheinlich an. Dazu gehören vor allem übermäßiger Medienkonsum (71 Prozent), ungesunde Ernährung (65 Prozent) sowie Gewaltdarstellungen in Internet und Fernsehen (59 Prozent). Auch Ausgrenzung, Beleidigungen und Demütigungen halten die Pädagogen für deutlich wahrscheinlicher als die Eltern (57 gegenüber 31 Prozent).
Eine weitere Erkenntnis der Studie: Erzieher und Lehrer legen mehr Wert auf eine kindersichere Umgebung als Eltern. Drei von vier Pädagogen (74 Prozent) versuchen demnach, die Umgebung der von ihnen betreuten Kinder so sicher zu machen, dass Unfälle gar nicht erst passieren. Unter den Eltern gibt dies nur knapp die Hälfte aller Befragten (48 Prozent) an. Das Ergebnis überrasche, denn im Vergleich zu den Erziehern und Lehrern hätten etwa dreimal mehr Eltern Bedenken, dass ihrem Kind etwas zustoßen könnte (12 gegenüber 34 Prozent).
Schikane unter Kindern ist bereits an der Grundschule weit verbreitet
Der Axa Kindersicherheitsreport 2013 zeigt laut Unternehmens-Angaben auch, dass Ausgrenzung, Beleidigungen und Demütigungen unter Kindern heute leider zum Alltag gehören. Schon im Grundschulalter ist nach Aussage der Eltern fast jedes dritte Kind von Schikane durch andere Kinder betroffen. Zudem hat fast jeder Lehrer (94 Prozent) mit den Themen Ausgrenzung, Beleidigungen und Demütigungen bereits zu tun gehabt. Für etwa jeden dritten Lehrer (30 Prozent) sei dies sogar eine alltägliche Erfahrung, heißt es.
Wie es weiter heißt fühlt sich zugleich aber nur gut ein Drittel der Lehrer (36 Prozent) als gut oder sehr gut darüber informiert oder ausgebildet. Zwei von drei Lehrern (65 Prozent) sind demnach der Meinung, dass Schulen Hilfe von außen benötigen, um entsprechende Konflikte unter Schülern zu bewältigen.
„Wie Eltern ihre Kinder erziehen, ist in vielen Punkten kritisch"
Pädagogen beurteilen die Erziehung der Eltern in vielen Punkten kritisch. In vielen Punkten äußern sich Erzieher und Lehrer kritisch über die Erziehung der Eltern: So stimmen 79 Prozent von ihnen der Aussage „voll und ganz" oder „eher" zu, dass Eltern ihren Kindern heutzutage oft zu viel durchgehen lassen und nicht mehr so stark auf die Umgangsformen ihrer Kinder achten wie früher.
Knapp drei Viertel (72 Prozent) der Pädagogen beklagen zudem, dass es vielen Eltern schwerfällt, Kritik von Pädagogen in Bezug auf ihre Kinder anzunehmen. Etwa die Hälfte der befragten Erzieher und Lehrer (48 Prozent) gehen davon aus, dass der Großteil der von ihnen betreuten Kinder eine beschützte Kindheit mit guter Erziehung und Förderung erlebt.
Sicherheit durch Aufklärung als gemeinsames Ziel
Axa Deutschland möchte seiner gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen und dazu beitragen, dass Kinder in Deutschland sicher aufwachsen. Dazu hat der Versicherungskonzern die Axa Kindersicherheitsinitiative ins Leben gerufen (www.axa.de/kindersicherheit). „Sicherheit beginnt mit dem Wissen über Risiken. Wir wollen uns dafür einsetzen, dass Eltern und Kinder Risiken kennen, verstehen und bewusst mit ihnen umgehen", sagt Dr. Thomas Buberl zur Philosophie der Initiative. „Der Axa Kindersicherheitsreport ist zugleich Startschuss und Wegweiser für unser weiteres Engagement. Die Erkenntnisse helfen dabei, Eltern für die unterschätzten Gefahren zu sensibilisieren", so der Chef der Axa Deutschland.
Fachlich begleitet wurde die Studie von der BAG, der führenden Dachorganisation in Fragen der Unfallverhütung, die auch Kooperationspartner der Axa ist. Etwa 200.000 Kinder werden jährlich wegen einer Verletzung stationär im Krankenhaus behandelt. Allein im Jahr 2011 starben 244 Kinder unter 15 Jahren an den Folgen eines Unfalls. „Der AXA Kindersicherheitsreport gibt uns wertvolle Einblicke in die Einschätzungen von Eltern und Pädagogen. Er zeigt uns, dass Unfallgefahren häufig unterschätzt werden", sagt BAG-Präsidentin Dr. Stefanie Märzheuser (Foto: BAG). „Gerade Unfälle sind eine sehr nachvollziehbare Gefahr, die wir mit konkreten Präventionsmaßnahmen bekämpfen können", ergänzt Dr. Märzheuser.
Die BAG Bundesarbeitsgemeinschaft "Mehr Sicherheit für Kinder e.V." mit Sitz in Bonn ist als bundesweit Verein tätig, der unter anderem auf der Webseite www.kindersicherheit.de über Kinderunfälle und deren Verhütung informiert.
1.100 Eltern und 341 Pädagogen befragt
Für den Axa Kindersicherheitsreport hat das Meinungsforschungsinstitut forsa jetzt rund 1.100 Eltern von Kindern unter 18 Jahren sowie 341 Erzieher und Lehrer befragt. Dieser quantitativen Befragung ging eine qualitative Phase mit Gruppendiskussionen und Interviews voraus, an denen neben Eltern, Erziehern und Lehrern auch Kinder teilnahmen. „Prävention durch Erziehung, Information und Schutzmaßnahmen Aufklärung über Gefahren gilt als wichtigste Präventionsmaßnahme", sagte Michael Dorsch (Foto rechts: forsa) von forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH, der die Studie zum ersten Kindersicherheitsreport der leitete. (-el / www.bocquel-news.de)
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