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Privaten Sonnenstrom mit Extra-Police versichern

9. August 2010 - In der neuen Ausgabe des Öko-Test-Magazins wird das Photovoltaik-Versicherungs-Angebot von fünfzehn Assekuranz-Gesellschaften auf den Prüfstand gestellt. Testsieger sind die LVM und die Photovoltaikversicherung 24.de. Fast alle sind „sehr gut".

FOTOVOLTAIKSolaranlagen sind teuer. Doch privater Sonnenstrom boomt. Es gibt Geld vom Staat und das Öko-Gewissen wird befriedigt. Eine Win-win-Situation. Angesichts möglicher künftiger Ersparnisse bei den Energiekosten stellen immer mehr Haushalte auf die Wärmequelle aus Sonnenstrahlen um. Genauso wachsen allerdings auch die Diebstahl-Zahlen, weil Einbrecher immer öfter die Sonnenmodule auf dem Dach frech über Nacht abmontieren. Da aber die Wohngebäudeversicherung in diesem Fall nicht zahlt, brauchen Hausbesitzer eine Photovoltaik-Versicherung. Zum Deckungsumfang einer Photovoltaik-Versicherung gehören neben Diebstahl auch die Kostenerstattung für Material- und Konstruktionsfehler sowie für Schäden bei falscher Bedienung. Wie Haus- oder auch Wohnungsbesitzer die optimale Versicherung finden, steht jetzt im jüngsten Heft „Öko-Test" www.oekotest.de, das seit 30. Juli 2010 im Zeitschriftenhandel für 3,80 Euro gekauft werden kann.

Getestet wurden folgende Photovoltaik-Policen, bei denen es gleich zwei Sieger gibt:

Lilo Blunck „Hier hilft die Wohngebäude-Versicherung nicht"
Es ist eine Tatsache, dass von privaten Dächern immer mehr Strom kommt. Der Absatz von Solarstromanlagen soll auch 2010 zweistellig wachsen, so die Schätzung des Bundesverbands Solarwirtschaft. Die große Nachfrage nach Solarmodulen bringt aber auch verstärkt Kriminelle auf die Spur. "Die Sonnendiebe kommen über Nacht, reisen im Lkw an und montieren unerschrocken ganze Anlagen ab", sagt Lilo Blunck (Foto) vom Bund der Versicherten (www.bundderversicherten.de). Wer dann keinen ausreichenden Versicherungsschutz hat, sieht alt aus. "Die Wohngebäude-Versicherung hilft bei Diebstahl nicht", warnt Expertin Blunck. Auch für den finanziellen Ausfall, wenn die Sonnenstrom-Anlage während der Zeit der Ersatzbeschaffung oder einer Reparatur nicht arbeitet, kommt der herkömmliche Immobilienschutz nicht auf.

„Es gibt Solche und Solche"
Nun gibt es solche und solche Photovoltaik-Versicherungen - mit unterschiedlichem Deckungsumfang. Zwar bieten fast alle Versicherer den kostenfreien oder sehr günstigen Einschluss der Anlage über eine bestehende Wohngebäude-Versicherung an. Doch der Versicherungsschutz sei unzureichend, betont Lilo Blunck. So weise beispielsweise die Württembergische Versicherung ausdrücklich darauf hin, dass im Rahmen ihrer Wohngebäude-Police eben nur Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel abgedeckt sind.

Feuer durch die Solar-Anlage
Noch gefährlicher sei es, wenn ein Feuer, das nachweislich durch die Solar-Anlage entstanden ist, auf ein anderes Gebäude übergreift, warnen Versicherungs-Experten. Der so entstandene Schaden könnte leicht in die Millionen gehen, für die der Haus- oder Photovoltaik-Anlagen-Besitzer gerade stehen muss. Die Haftungsansprüche umfassen auch Unfälle, wenn beispielsweise

Qualifizierter Solarstrom
Immer mehr Solarstromanlagen fallen aufgrund mangelhafter Qualität aus. Das bestätigen Zahlen des GDV Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (www.gdv.de) in Berlin. Insgesamt wurden 2008 (aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor) rund 4.200 Solarstromanlagen von den deutschen Versicherern reguliert - ein Anstieg um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2007. Zwei Drittel aller Beschädigungen waren auf Sturm, Schneelast und Feuer zurückzuführen. Für die beschädigten Anlagen zahlten die Versicherer rund 14 Millionen Euro an ihre Kunden. "In den meisten Fällen ist der Installateur für den Schaden verantwortlich", heißt es beim GDV.

Falsche Bauteile, Planungs- oder Installationsfehler machen eine Solarstromanlage schnell zu einem Zuschussgeschäft. "Nicht jeder, der Solarstromanlagen installiert, versteht sein Handwerk", so der GDV. "Die Planung und Errichtung einer Solarstromanlage gehören in die Hände qualifizierter Fachbetriebe." Wenn eine Anlage beschädigt wird, wird es teuer: Die Versicherer zahlten für beschädigte Photovoltaikanlagen durchschnittlich 3.269 Euro an ihre Kunden.

Hausbesitzer sollten unbedingt ihren Wohngebäudeversicherer über die Installation einer Solarstromanlage informieren. Hintergrund: Die klassische Wohngebäudeversicherung schließt weder den Diebstahl noch den Vandalismus-Schaden mit ein. Die Versicherungswirtschaft bietet hierfür Zusatzbausteine, die individuell hinzu gewählt werden können - sowohl für die Bausphase als auch für den laufenden Betrieb.

Weitere Details rund um das Thema Solarstromanlagen bietet der aktuelle Flyer der deutschen Versicherungswirtschaft "Mit Sicherheit Sonne - Solarstromanlagen richtig versichern", der auch als Download unter www.klipp-und-klar.de zur Verfügung steht.


Teile der Solar-Anlage vom Dach stürzen  und dort Passanten oder Fahrzeuge beschädigen. „Hierfür steht allerdings meist die private Haftpflichtversicherung ein, die ohnehin unverzichtbar ist", sagt der Fachmann. Man sollte also die Anlage auf dem Dach aktiv in seinen Versicherungsschutz einschließen.

Spezieller Zusatzschutz ist notwendig
Gleichzeitig sei für die Sonnenstrom-Anlagen ein spezieller Zusatzschutz notwendig, heißt es. Gut zu wissen, dass die Photovoltaik-Versicherung nicht nur Diebstahl und Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm oder Hagel ersetzt. In den meisten Fällen kommt sie auch für Konstruktions-, Material- und Auslegungsfehlern auf. Außerdem sollten Schäden durch falsche Bedienung und fahrlässig verursachte Fehler mit versichert sein. Die dazu von Öko-Test geprüften Versicherungs-Policen beinhalten auch finanzielle Deckung bei Schäden durch Kurzschluss, Schmoren, Sachbeschädigung oder Sabotage. Es wird darauf hingewiesen, dass hier spezielle Versicherungs-Policen auch eine Ausfallentschädigung gewähren, wenn die Anlage aufgrund einer versicherten Gefahr keinen Strom erzeugen kann. Im Test (von Öko-Test) wurde eine Musteranlage mit zwölf Kilowatt Peak (kWp) versichert (Der Wert kWp gibt die Leistung an, den ein Solarmodul bei voller Sonnenbestrahlung erreicht).

Ausfall-Entschädigung auf die Einnahmen aus Strom-Einspeisung beschränkt
In guten Sonnenlagen sind nach Einschätzung von Bernd Schüßler vom Solarmagazin Photon (www.photon.info/photon_site_photon_de.photon) im Jahr 1.000 Voll-Laststunden möglich, in mittleren Lagen 925 und mäßigen Lagen 850 Stunden. Die in Düsseldorf stehende Muster-Anlage sollte mindestens 12 mal 850, also 10.200, und im besten Fall etwa 12.000 Kilowattstunden im Jahr erzeugen. Bei einer staatlichen Vergütung von 39,14 Cent pro Kilowattstunde ergibt das Einnahmen von 3.992 bis 4.697 Euro pro Jahr. „Diese Entschädigung sollte eine sehr gute Versicherung leisten", sagen die Tester von Öko-Test. Grundsätzlich sei allerdings die Ausfall-Entschädigung auf die maximal erzielbaren Einnahmen aus der Strom-Einspeisung beschränkt. Man sollte dabei bedenken, dass eine beschädigte Anlage durch Liefer-Engpässe nicht immer in „Null-Komma-Nichts" wieder arbeiten könne. Und falls das gesamte Haus nach einem Brand neu aufgebaut werden muss, sollte man viele Monate Ausfall der Solar-Anlage einplanen.

Die wichtigsten Kriterien der von Öko-Test durchleuchteten „selbstständigen Photovoltaik-Versicherungen" müssen einen Allgefahrenschutz bieten. In solchen Policen sind alle Gefahren bis zur Versicherungssumme geschützt, die nicht ausdrücklich ausgeschlossen oder begrenzt sind.

Was gehört dazu?
Wie die Versicherungs-Experten betonen, leisten alle Test-Angebote finanziellen Ersatz bei Diebstahl, Einbruchdiebstahl, Raub, Plünderung, Feuer, Brand, Blitzschlag, Explosion, Implosion, Hagel, Sturm, Frost, Schneedruck, Überspannung, Induktion, Kurzschluss, Wasser, Feuchtigkeit, Überschwemmung, Vandalismus, Sabotage, Vorsatz Dritter, Tierverbiss, Konstruktions-, Materialfehler, Ausführungsfehler sowie für Bedienungsfehler, Ungeschicklichkeit oder unsachgemäße Handhabung.

„Kopf-an-Kopf-Rennen auf hohem Niveau"
Leistungsmäßig gibt es den Angaben zufolge ein „Kopf-an-Kopf-Rennen auf hohem Niveau". Testsieger sind demnach die LVM und die Photovoltaikversicherung 24.de mit einer Gesamtpunktzahl von 32,5. Sechs weitere folgen eng darauf und erhalten damit in der Gesamtbeurteilung ebenfalls den ersten Rang. Selbst das mit 24,5 Punkten schwächste Angebot, der Photovoltaikschutz der Nürnberger, erreicht noch einen guten zweiten Rang.

Bei der LVM kann sich der Betreiber einer Photovoltaik-Anlage mit einer (hier getesteten) Elektronik-Versicherung gegen unvorhergesehene Schäden absichern. Neben dem Sachschaden an der Anlage sei auch der Verlust der Einspeisevergütung versichert, heißt es. Außerdem versichert ist den Angaben zufolge die komplette auf dem Dach montierte Photovoltaik-Anlage bestehend aus:

  • Photovoltaik- und Solarmodulen,
  • Modultrageeinrichtungen,
  • Wechselrichter,
  • Lade-, Erzeuger- und Einspeiseregler,
  • Überspannungsschutzeinrichtung,
  • Gleich- und Wechselstromverkabelung.

Neben dem unvorhergesehenen Sachschaden wird auch die Einspeisevergütung, die bei Ausfall der Anlage nicht gezahlt wird, pauschal entschädigt. Für den Verlust der Einspeisevergütung zahlen die Versicherer in der Regel für maximal zwölf Monate. (eb / www.bocquel-news.de)

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