13. September 2012 - Die Talanx AG, mit Prämieneinnahmen von rund 23,7 Milliarden Euro die drittgrößte deutsche Versicherungsgruppe, hat ihren für den Herbst avisierten Börsengang abgesagt. Die potenziellen Investoren bewerteten das Unternehmen niedriger als erhofft.
Erst meldeten Agenturen, der Börsengang sei bereits für Ende September geplant gewesen. Die Talanx AG (www.tanlanx.de) wollte bei dem Börsengang rund eine Milliarde Euro einsammeln und möglichst schnell in den Index der mittelgroßen Werte, den MDAX aufsteigen. Der Talanx-Konzern ist ein Mehrmarkenanbieter in der Versicherungs- und Finanzdienstleistungsbranche. An der Spitze steht die Talanx AG, die die Aufgaben einer Management- und Finanzholding im Konzern innehat, selbst jedoch nicht im Versicherungsgeschäft tätig ist. Zu dem Versicherer gehören große Marken wie HDI-Gerling (www.hdi-gerling.de) sowie die Mehrheit an der Hannover Rück (www.hannover-rueck.de). . Mehrheitseigner sollte auch nach dem Börsengang der HDI bleiben, der in der Rechtsform des Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit (VVaG) operiert.
Jetzt kam überraschend die Kehrtwende. Die Begründung für den abgesagten Börsengang: Die Rückmeldungen der Investoren zur Unternehmensbewertung wichen deutlich von den der Talanx avisierten Einschätzungen der an der Transaktion beteiligten Banken über einen angemessenen Mindestwert der Aktien ab.
In den vergangenen zehn Tagen, der so genannten Pre-Marketingphase, hatten die Analysten der an der Transaktion beteiligten Banken Gespräche mit Investoren geführt. Trotz positiver Resonanz auf das Geschäftsmodell von Talanx zeichnete sich dabei ab, dass die Aktien nur mit einem aus Sicht der Gesellschaft unangemessen hohen Abschlag auf den von den konsortialführenden Banken ursprünglich zu Grunde gelegten Unternehmenswert zu platzieren wären.
Konzernchef Herbert K. Haas (Foto) bedauerte die Absage: „Wir sind natürlich sehr enttäuscht, von unserem Börsengang Abstand nehmen zu müssen. Aber wir tun dies aus einem guten Grund: Wir haben immer betont, dass wir die Aktien nicht zu jedem Preis an den Markt bringen werden. Die Höhe des von den Investoren geforderten Abschlags auf den Unternehmenswert war weder für uns noch für unseren Anteilseigner akzeptabel. Talanx ist operativ in sehr guter Verfassung, und wir werden unsere Strategie auch ohne Börsengang konsequent weiter vorantreiben." (hp / www.bocquel-news.de)
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