14. Juni 2010 - Ein Nummernschild für drei Autos - und auch nur eine einzige Kfz-Versicherung? Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer will bis Ende 2010 so genannte Wechselkennzeichen für Fahrzeuge in Deutschland einführen. Österreich und Schweiz sind Vorreiter.
„Für die Einführung von Wechselkennzeichen steht die Ampel jetzt auf grün", sagte CSU-Politiker Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer gegenüber der Presse. Was in Österreich und der Schweiz schon lange gelte, soll nun auch in Deutschland möglich werden. In der Zeitschrift „Auto Bild" (www.autobild.de) stand zum Thema Automobil zu lesen, dass hierzulande bereits zum Jahreswechsel Wechselkennzeichen für die Eigentümer von bis zu drei Fahrzeugen eingeführt werden sollen. Die Versicherer befinden sich dem Bericht zufolge bereits in der Vorbereitungsphase. Beispielsweise arbeite man beim ADAC (www.adac.de) schon jetzt an einem Kfz-Versicherungs-Tarif, bei dem drei Fahrzeuge mit einem einzigen Wechselkennzeichen insgesamt zum Preis des teuersten Wagens versichert werde.
Das Wechselkennzeichen für mehrere Fahrzeuge werde je nach Bedarf an dem Auto angebracht, das man gegenwärtig fahre. Die beiden anderen Wagen bleiben so lange ohne Nummernschild in der Garage. Die Automobilhersteller rechnen sich mit solchen Wechselkennzeichen Chancen aus, den Absatz umweltfreundlicherer Fahrzeuge anzukurbeln, weil damit die Kosten für einen Zweitwagen geringer ausfallen könnten.
Lohnen würde sich das Wechselkennzeichen künftig auch aus Steuersicht, heißt es, weil so für mehrere Fahrzeuge nur einmal Steuern fällig würden. Dieser Punkt sei jedoch noch nicht ausdiskutiert. Die konkrete Ausgestaltung der Regelung werde derzeit in einer Bund-Länder-Gruppe erarbeitet, sagte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (Foto): „Wir prüfen nun, welche Fahrzeuge einbezogen werden können."
Der Bundesverkehrsminister betonte, dass mit der neuen Nummernschild-Regelung auch ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet werde, denn so könnten aus finanzieller Sicht auch für den Privatmann Anreize geschaffen werden, sich ein Elektroauto zu kaufen.
Initiiert wurde das Projekt „Wechselkennzeichen", um etwas für die Umwelt und die Konjunktur zu tun. „Der Gesetzgeber schafft Anreize für den Ankauf sparsamer und emissionsarmer Kleinwagen als Zweitfahrzeug", sagte auch ADAC-Präsident Peter Meyer (Foto). Das künftige Wechselkennzeichen würde der Automobilindustrie zu einem Verkaufshoch nach dem Aus der Abwrackprämie verhelfen. Beim IFA Institut für Automobilwirtschaft (www.ifa-info.de) an der Hochschule Nürtingen-Geislingen erwartet man mit der Einführung des Wechselkennzeichens den Verkauf von zusätzlichen 1,3 Millionen Autos.
Selbst der bürokratische, administrative Aufwand beim Anmelden des Zweitwagens würde sich durch das Wechselkennzeichen entscheidend reduzieren, heißt es. Allerdings werde eine Einschränkung die Euphorie dämpfen, denn nicht alle Zweitwagenbesitzer könnten profitieren. Wenn nämlich in einer Familie zwei Wagen parallel gefahren werden, kann das Wechselkennzeichen nicht verwendet werden. Hingegen würde bei Autos, die nicht gleichzeitig genutzt werden - zum Beispiel bei Cabrios, die lediglich am Wochenende genutzt werden, während der Erstwagen in der Garage bleibt - der Vorteil des Wechselkennzeichens voll ausgenutzt. (eb / www.bocquel-news.de)
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