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Namen und Nachrichten

Zwei neue Ergo-Vorstände & etwas Branchengeflüster

12. November 2018 - Zwei Neue bringen Bewegung in den Vorstand des Lebensversicherers der Ergo Group AG. Außerdem köchelt die Gerüchteküche und bringt Stories zum Überlaufen über einen Möchte-Gern-Supermann wie Mehmet E. Göker und über den erfolgreichen Investor Carsten Maschmeyer, der die Branche gut kennt – und die ihn.

Es gehört zum Strategie-Programm der Ergo Versicherungsgruppe (www.ergo.de), dass sich die Besetzung der Vorstandsgremien ändern kann. Nach Zustimmung der Aufsichtsbehörden steht nun fest, dass Markus Krawczak (54) zum 1. Januar 2019 Mitglied im Vorstand der Ergo Vorsorge Lebensversicherung AG wird.

Krawczak, der von der Stuttgarter kommt und rund 20 Jahre Berufserfahrung in der Assekuranz mitbringt, wird für den Maklervertrieb Leben verantwortlich zeichnen.

Den Maklervertrieb Leben verantwortete bisher interimistisch Ergo Vorsorge-Chef Michael Fauser, nachdem sich die Ergo im Januar 2018 überraschend von Vertriebsvorstand Stephan Schinnenburg getrennt hatte.

Mit einer zweiten Personalie macht die Ergo Group von sich reden. Nachdem die in Düsseldorf ansässige Versicherungsgruppe zum 1. November 2018 das neue Ressort ‚betriebliche Altersversorgung‘ gegründet hatte, fand sich hierfür mit Jan Niebuhr (46) eine neue Führungspersönlichkeit.

Vor diesem Hintergrund wurde Niebuhr am 1. November 2018 zum Generalbevollmächtigten der Ergo Vorsorge Lebensversicherung AG und zum Geschäftsführer der Longial GmbH von Ergo ernannt.

Jan Niebuhr soll ebenfalls in den Vorstand der Ergo Vorsorge Lebensversicherung AG aufrücken, wenn die Zustimmung der BaFin erfolgt ist. Niebuhr kommt von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PwC), wo er Partner und im Geschäftsfeld Pension Consulting tätig war.

„Ergo forciert die Lebensversicherung – einerseits erhalten unsere wichtigen Geschäftspartner aus dem Bereich der unabhängigen Vermittler zum kommenden Jahreswechsel mit Markus Krawczak einen Ansprechpartner mit langjähriger Erfahrung und hoher Expertise, der sich ausschließlich ihren Bedürfnissen widmen kann“, sagt Michael Fauser. Andererseits übernehme Jan Niebuhr das neue Ressort für die betriebliche Altersversorgung. Fauser: „Ich freue mich sehr, dass beide ihre exzellenten Fähigkeiten nun bei uns einbringen.“

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Ausgerechnet das Leben des Mehmet E. Göker soll jetzt verfilmt werden. Wenn in der Branche der Name Mehmet E. Göker fällt, wird man hellhörig. Zu viel Porzellan hatte der vermeintliche Vertriebsprofi mit wenig transparenten Verkaufsmethoden in deutschen Assekuranz-Gefilden zerschlagen. Jetzt brüstet sich der 1979 in Kassel gebürtige Deutsch-Türke auf Facebook, dass Sony Pictures in Zusammenarbeit mit Klaus Stern die Rechte an Gökers Biografie gekauft habe.

Dazu muss man wissen, dass Klaus Stern bereits zwei Doku-Filme über Göker drehte (die bocquel-news berichteten darüber am 4. Juni 2012 „Versicherungsvertreter" jetzt auch im Fernsehen). Göker –der sich gern schlicht MEG nennt - berichtet auf Facebook, dass die Verfilmung seines Lebens geplant, und dass dafür ein Budget von circa 7 Millionen Euro geplant sei. Übrigens soll der Film bereits 2019 gedreht werden.

Der Clou: Elyas M’Barek, der große Frauenschwarm im deutschen Film und Fernsehen soll angeblich als MEG über die Leinwand flimmern. Göker dazu wörtlich: „Meinen Part wird mit hoher Wahrscheinlichkeit Eliyas M`Barek spielen – Moritz Bleibtreu soll eine weitere Hauptrolle in Person meines Assistenten spielen.“

Ein Buch über den vermeintlichen Powerverkäufer ist längst erschienen. Über die verkaufte Auflage und Verkaufszahlen ist nichts bekannt. – Nun ist es meiner Meinung nach zu viel das Guten, jetzt auch noch an dieser Stelle über die Vita mit Aufstieg und Fall des von mir als betrügerischen Aufschneider bezeichneten MEG zu berichten. Wer neugierig geworden ist, kann ja später den Film anschauen.

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Dr. Robin Kiera, ein international bekannter InsurTech- und FinTech-Experte, der auch als Speaker gefragt ist, hat mit AWD-Gründer und Investor Carsten Maschmeyer im Interview via Digitalscouting.de über das Thema Digitalisierung an sich und den Bereich Finanzdienstleistung im Besonderen gesprochen. In dem Newsletter des Versicherungsboten (www.versicherungsbote.de) stand darüber zu lesen:

„Wenn die Versicherer in ein Start-up investieren oder es sogar kaufen, können sie einen weiteren großen Fehler machen: Sie packen das Rennboot auf einen Tanker. Nun haben sie kein schnelles Boot mehr, sondern wieder einen langsamen Tanker“, erklärte demnach Carsten Maschmeyer, der in den 1980ger Jahren mit seinem AWD die Welt der Strukturvertriebe hierzulande erfolgreich umkrempelte und dabei steinreich wurde. Heute ist er als TV-Promi einer der Löwen (Die Höhle der Löwen) und als Investor tätig. Laut Maschmeyer kommen „die guten Lösungen beim Thema Digitalisierung zwar von außerhalb der etablierten Unternehmen, man bei der Übernahme dieser Innovationen aber große Fehler machen könne“.

In dem englischsprachigen Interview für digitalscouting.de gewährte Maschmeyer Einblicke in seine Investments. Auch zur Zukunft der Versicherungsbranche äußerte er sich. Seiner Meinung nach können notwendige Änderungen, um „die Branche zukunftsfähig zu machen, nur von Start-ups und InsurTechs kommen“.

In dem Interview mit Robin Kiera gab Mascheyer nun Einblicke in seine Strategie. „Als wir vor 10 Jahren mit der Maschmeyer Group starteten, haben wir anfangs eher in weiter entwickelte Firmen investiert statt in Neugründungen. Doch die Hebelwirkung von einen Start-up ist natürlich größer. Also haben wir in Kalifornien bis zu 500.000 Dollar in ‚Pre-Seed‘ und ‚Seed‘-Start-ups investiert: Unternehmen also, die noch ganz am Anfang stehen. In Europa investieren wir eher in weiter entwickelte Firmen, im Schnitt 7,5 Millionen Dollar. Das tun wir, um die Unternehmen durch alle Phasen der Gründung und des Wachstums zu begleiten“.

Notwendige Impulse für die Versicherungsbranche – so Maschmeyer - werden von außen kommen. Gemeint sind Start-ups und InsurTechs. Laut Maschmeyer sind die Versicherer selbst zu behäbig, um sich auf die neuen Kundenbedürfnisse anzupassen. So hätte die Finanzbranche die Digitalisierung schlicht verschlafen und sei spät dran, um mit neuen Wettbewerbern Schritt zu halten.

„Hoffentlich wachen die Versicherer jetzt auf. Sie müssen besser werden im Preis, im Underwriting und der Optimierung ihrer Verwaltung. Genauso müssen sie ein besseres Verständnis entwickeln für die Daten-Analyse und das Verhalten ihrer Kunden“, betonte Maschmeyer. Firmen hätten dann eine Chance, wenn sie Prozesse „schneller, billiger und einfacher“ machen.

Carsten Maschmeyer hält es für wenig effizient, dass die Versicherer nach internen Lösungen suchen, - weil es an Innovationspotenzial fehle. „Manche Versicherer delegieren Innovationen einfach an ihre IT-Abteilung, weil der CEO Angst hat Fehler zu machen. Das ist der falsche Weg. Die Anstöße werden von außerhalb der Branche kommen.

Von jungen Leuten, die über den Tellerrand schauen, im Umgang mit Daten geschult sind und nach neuen Lösungen suchen. Doch wenn die Versicherer in ein Start-up investieren oder dies gar kaufen wollen, können sie einen weiteren fatalen Fehler machen: Sie packen das Rennboot auf einen Tanker.

Nun haben sie kein schnelles Boot mehr, sondern einen langsamen Tanker“, sagte Maschmeyer im Interview mit Robin Kiera. Er wirbt deshalb dafür, den „jungen Wilden die notwendigen Freiheiten“ zu lassen. (www.bocquel-news.de)

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