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Zurich: Kein Stellenabbau - Sparmaßnahmen greifen

14. August 2017 - Zwar sank der Gewinn des Schweizer Versicherungskonzerns Zurich im ersten Halbjahr 2017 um 7 Prozent auf knapp 1,3 Milliarden Euro, doch im zweiten Quartal verzeichnete die Zurich wieder einen Gewinn – und im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar ein Plus von 21 Prozent. Die Sparmaßnahmen greifen.

„Die Kosten sinken, wie von uns versprochen“, sagte Zurich-CEO Mario Greco am Donnerstag in einer Telefonkonferenz am Sitz des international tätigen Versicherers in Zürich. Die Zurich Insurance Group (www.zurich.com) hat laut Greco gegenüber dem Jahr 2015 nun bereits mehr als 465 Millionen Euro eingespart. Insgesamt soll die Gruppe bis 2019 insgesamt circa 1,3 Milliarden Euro (rund 1,5 Milliarden US-Dollar) einsparen.

Nach einem Gewinneinbruch in den Monaten Januar bis März 2017 kehrte die Zurich Group im zweiten Quartal mit + 21 Prozent in die Gewinnzone und circa 757,7 Millionen Euro zurück. Greco: „Das zweite Quartal war sehr stark.“ Nicht genug, denn der Gewinnrückgang im ersten Quartal 2017 war größer also der Zugewinn im zweiten Quartal. So wurde jetzt ein um 7 Prozent geringerer Halbjahresgewinn von nunmehr knapp 1,3 Milliarden Euro (circa 1,5 Milliarden US-Dollar) verzeichnet.

Zufrieden zeigte sich der Konzern-Chef im Schweizerischen Zürich, was die bereits angelaufenen Umbaumaßnahmen im Konzern anbelangt: „Wir haben unsere Struktur und die Organisation vereinfacht.“ Jetzt zeige das Kostensenkungsprogramm Wirkung. Zurich sieht sich auf Kurs mit seinen Finanzzielen.

Alle Kostenbereiche im Fokus
„Das Ziel zur Streichung von 8.000 Jobs existiert nicht mehr“, sagte Greco im Telefonat mit den Journalisten am Donnerstag. Das sei nie „ein Teil unserer strategischen Ziele“ gewesen, machte er deutlich. Man schaue alle Kostenbereich an, habe aber keine spezifischen Zahlen für den Personalbestand oder einen Personalabbau. Noch im Februar 2016 hatte Verwaltungsratspräsident Tom de Swaan nach einem Gewinneinbruch die Streichung von 8.000 der damals rund 55.000 Stellen des Konzerns angekündigt. Als der 56-jährige Italiener Greco im Mai 2016 das Amt des CEO übernahm, war davon keine Rede mehr.

Derzeit liegt der Fokus zwar auf dem weiterhin großen Sparziel bis 2019, das stehe jedoch nicht im Widerspruch zum Wachstum. Man werde sehr diszipliniert mit dem Kapital umgehen. Deshalb plant Zurich derzeit keine großen Übernahmen und Fusionen. „Für uns keine strategische Priorität“, sagte Greco. Er könne keine Lücken im Angebots-Portfolio ausmachen, deren Lücken durch Zukäufe gefüllt werden müssten.

Die Prämieneinnahmen in der Schaden- und Unfallversicherung sanken im ersten Halbjahr 2017 um 3 Prozent auf mehr als 15 Milliarden Euro (18 Milliarden US-Dollar) Dollar. Die Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) fiel schlechter aus als im Vorjahr und stieg auf 99,5 (98,1) Prozent. Naturkatastrophen hatten die Kosten des Konzerns im ersten Halbjahr stärker belastet als vorhergesehen.

Auch in der Lebensversicherung musste Zurich einen Rückgang um 3 Prozent auf mehr als 12 Milliarden Euro ( 14,4 Milliarden US-Dollar) hinnehmen. Das operative Spartenergebnis verbesserte sich dagegen um 16 Prozent auf knapp 550 Millionen Euro (650 Millionen US-Dollar).

Insgesamt hat der Konzern laut Mario Greco den Hebel bei der IT und bei Verträgen mit Lieferanten angesetzt. Auch am Konzernsitz in Zürich wurden Kosten gesenkt. „In relativ kurzer Zeit haben wir schon mehr als ein Drittel des Ziels erreicht. Das ist gut. Damit sind wir zufrieden“, schloss CEO Greco das Gespräch mit der Presse. (-el / Fotos © Zurich / www.bocquel-news.de)

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