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Vulkanausbruch: Wie wird der Schaden versicherbar?

27. März 2017 - Die Swiss Re hat das erste globale Vulkanmodell entwickelt, mit dem Experten die Risiken beurteilen und berechnen können, die von den weltweit über 500 aktiven Vulkanen ausgehen. Schäden durch Vulkanausbrüche sind größtenteils bisher noch nicht versichert - eine signifikante Deckungslücke.

Über eine Milliarde Menschen leben in der Nähe eines aktiven Vulkans, unter anderem in Großstädten wie Tokio, Neapel und Manila. Meist sind Schäden durch Vulkanausbrüche immer noch nicht versichert. Die Swiss Re (www.swissre.com), weltweit zweitgrößter Rückversicherer, hat nun für diese Gefahr ein neues Rechenmodell entwickelt. Das Modell ermöglicht es Versicherern, die Risiken, die durch die rund 500 aktiven Vulkane ausgehen, zu quantifizieren und so die im Falle eines Ausbruchs zu erwartenden Schäden zu berechnen.

Weltweit liegt jede siebte große urbane Region im Umkreis von 150 km um einen aktiven Vulkan. In Schwellenländern wie Nicaragua oder Ecuador würde die Wirtschaft bei einem Ausbruch stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Swiss-Re-Experten prognostizieren, dass ein Ausbruch in einem gesamtwirtschaftlichen Schaden bis zu 30 Milliarden US-Dollar (entspricht 27,8 Milliarden Euro) kosten kann. In einem Schaubild (links - zum Vergrößern bitte anklicken) haben die Swiss-Re-Experten die fünfzehn Städte weltweit katalogisiert, die durch einen Vulkanausbruch wirtschaftlich am stärksten Schaden nehmen könnten. Wie die Swiss Re mitteilt, entfällt in manchen Ländern ein Großteil der versicherbaren Risiken auf die Gefahr eines Vulkanausbruchs. Eine bessere Quantifizierung dieser Risiken könnte Städten und Ländern helfen, sich auf das Schlimmste vorzubereiten. Bisher fehlte der Versicherungsbranche ein globales Modell, um das von Vulkanen ausgehende Risiko zu beurteilen.

Jayne Plunkett (Foto: Swiss Re), CEO Reinsurance Asia bei Swiss Re, sagt: „Mit der fortschreitenden globalen Urbanisierung erweitert sich auch die Deckungslücke in Bezug auf Vulkanausbrüche. Der wirtschaftliche Schaden für Menschen und Unternehmen in den bedrohten Regionen ist aber nur ein Aspekt. Im Falle eines großen Ausbruchs wären beispielsweise Lieferketten auf der ganzen Welt betroffen, was sowohl wirtschaftliche als auch versicherte Verluste generieren würde.“ Und Martin Bertogg (Foto: Swiss Re), Leiter Naturgefahren bei Swiss Re, ergänzt: „Das neue Modell erlaubt uns, die Prämien für dieses bedeutende Risiko für Personen, Unternehmen und Länder überhaupt erst zu berechnen. Es ist jetzt Aufgabe der Versicherungsindustrie, diese neue Möglichkeit zu nutzen, um gemeinsam mit allen Partnern, zuverlässige und erschwingliche Deckungen zu entwickeln und so die Welt im Katastrophenfall widerstandsfähiger zu machen.“

Versicherer sind am Zug
Derzeit gibt es nur in Island eine obligatorische Vulkanversicherung. In anderen Ländern sind die von Vulkanen verursachten Schäden überwiegend nicht versichert, wodurch eine enorme Deckungslücke entstanden ist. Die präzise Quantifizierung des Vulkanrisikos wird aber helfen, eine bessere Versicherungsabdeckung zu schaffen. (ml / www.bocquel-news.de)

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