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Vorwurf ‚Prozessbetrug‘ - ein durchsichtiges Manöver

19. Februar 2018 - Eine Schlammschlacht der besonderen Art wird vor dem Landgericht Dortmund ausgetragen. Die Kontrahenten: Anno August Jagdfeld, Investor und Adlon-Fonds-Initiator, und die Verantwortlichen der Signal Iduna. Jagdfeld stellte Strafanzeige, offensichtlich um das Scheitern seiner Rufmordklage zu verhindern.

Vor dem Landgericht in Dortmund ist der sogenannte „Adlon-Prozess" fortgesetzt worden. Die Anwälte von Anno August Jagdfeld erhoben den Vorwurf, die Signal Iduna (www.signal-iduna.de) hätte im Gerichtsprozess bewusst falsch vorgetragen.

Ein Wirtschaftskrimi, der sich eigentlich mehr als Story für die sogenannten bunten Blätter eignet; doch im Umfeld weiterer gerichtlicher Auseinandersetzungen um den Adlon-Fonds-Initiator geht es um immerhin auch um eine 536-Millionen-Euro-Klage – also ein Stoff, der auch für Wirtschaftszeitungen, Magazine und Online-Medien interessant ist. Jetzt will der ehemalige Adlon-Fonds-Initiator Anno August Jagdfeld, in Finanzkreisen seit längerem eine schillernde Persönlichkeit, offensichtlich die Flucht nach vorn antreten, indem er sich auf die Signal Iduna fokussiert. Nach dem letzten Verhandlungstag – wobei der Prozess längst noch nicht beendet zu sein scheint, schreibt das Handelsblatt: „Jetzt beantragen die Anwälte des ehemaligen Fondsinitiators Jagdfeld offenbar, das Verfahren auszusetzen. Sie werfen der Signal Iduna versuchten Prozessbetrug vor und wollen eine Strafanzeige gegen einen früheren Mitarbeiter der Versicherung einreichen.“

Die Jagdfeld-Partei erhob nun den Vorwurf, dass die Signal Iduna im Gerichtssaal bewusst falsch vorgetragen hätten. Das bestreitet die Signal Iduna in aller Schärfe. „Aus unserer Sicht ist der Vorwurf des Prozessbetruges ein durchsichtiges Manöver der Anwälte von Anno August Jagdfeld", sagt Edzard Bennmann, der Pressesprecher der Signal Iduna. „Den Anwälten von Anno August Jagdfeld ist es in den Zeugenbefragungen der letzten Tage vor dem Landgericht Dortmund durchgängig nicht gelungen, ihren Vorwurf eines Rufmordes an Anno August Jagdfeld durch die Signal Iduna auch nur im Ansatz zu erhärten. Vielmehr wurde klar, dass dieser Vorwurf absolut haltlos ist. Daher wird nun eine Strafanzeige wegen Prozessbetrug angekündigt, um trotzdem den Druck auf die Signal Iduna aufrecht zu erhalten."

Hintergrund ist die Frage, ob die Signal Iduna Gründerin oder lediglich Mitglied der Schutzgemeinschaft der Adlon-Anleger war. Die Schutzgemeinschaft wurde wohl im Mai 2009 gegründet. Bevor die Signal Iduna der Schutzgemeinschaft beigetreten ist, waren bereits andere Anleger des Adlon-Fonds der Schutzgemeinschaft beigetreten. Die Signal Iduna war damit nicht Gründerin der Schutzgemeinschaft.

Diesen Umstand bestreiten die Kläger und behaupten, die Signal Iduna habe hierzu falsch vor dem Landgericht vorgetragen. „Wir sehen auch dieser Klage mit großer Gelassenheit entgegen", sagt Prof. Dr. Lutz Aderhold von der Kanzlei Aderhold, die die Signal Iduna vertritt.

Im Handelsblatt war auch über Anno August Jagdfeld zu lesen: „Menschen, die ihn kennen, sagen: Jagdfeld wolle vor allem seinen guten Ruf zurück. Er ist jetzt 71. Es könnte sein letzter großer Kampf sein.“

Derzeit scheint nun ein Vorschlag der Richter auf dem Tisch zu liegen, wonach sich die beiden Parteien vergleichen sollen. Wie darüber entschieden wird, ist offen. (-el / www.bocquel-news.de)

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