logo
logo

Konzepte und Kriterien

VHV wächst weiter und macht es verstärkt digital

27. April 2017 - Die VHV Gruppe Hannover knackte 2016 die 10-Millionen-Stück-Marke bei der Anzahl der Versicherungsverträge. In nahezu allen Punkten – sei es im Neugeschäft, bei den Beitrags-einnahmen oder in den einzelnen Spartenbereichen – legte die Gruppe zu. Standard & Poor’s hob erstmals das Rating auf „A+“ an.

Digitalisierung, Automatisierung und die Entwicklung weiterer Innovationen sind bei der VHV Gruppe (www.vhv-gruppe.de) nicht erst jetzt ein großes Thema. „2015 waren wir in die Digitalisierung aufgebrochen. 2016 war für uns das Jahr, in dem wir die notwendige Infrastruktur geschaffen haben“, berichtete Uwe H. Reuter, Vorstandsvorsitzender der VHV Gruppe, gestern während der Bilanz-Pressekonferenz am Hauptverwaltungssitz in Hannover. Auch 2017 werde man die Digitalisierung für die VHV mit Nachdruck weiter vorantreiben: „Wir sehen darin große Chancen. (...) Es ist unser Ziel, auch auf diesem Gebiet einen gewissen Vorsprung zu erarbeiten."

Man wolle in allen Bereichen weiter wachsen, bleibe aber im Umgang mit InsurTechs vorsichtig. „Wir beobachten den Markt, haben aber hier bisher nichts investiert“, sagte IT-Vorstand Christian Bielefeld, der neben Operations und IT auch für die gesamte Thematik Digitalisierung in der Gruppe verantwortlich zeichnet. Man strebe eher Kooperationen an, nähere sich aber solchen Projekten bisher eher vorsichtig. Konkretes sei noch nicht spruchreif. Die VHV arbeitet weiter mit dem Akzelerator der Commerzbank zusammen und beobachte den Markt intensiv. Christian Bielefeld arbeitet im Unternehmen zusätzlich mit vier Innovationsmanagern zusammen, die außerhalb ihrer Versicherungskompetenz den Fokus stärker auf die technischen Bereiche setzen.

VHV-Chef Uwe Reuter hält derzeit Investitionen in Start-ups für wenig sinnvoll. Jede Woche kommen seinen Angaben zufolge neue Start-ups auf den Markt, jedes mit anderen Spezialitäten: „Da müsste man hunderte von Investitionen machen, um auf das richtige Projekt zu setzen“, sagte er. Digitalisierung bedeute für die VHV mehr als das und „umfasst unser gesamtes Geschäftsmodell“.

Insgesamt sind die VHV-Vorstände mit dem Geschäftsjahr 2016 durchaus zufrieden, zumal nach Uwe Reuters Worten kontinuierlich „geradezu langweilig“ jedes Jahr noch weitere Steigerungen im Geschäftserfolg möglich wurden - trotz anhaltend schwieriger Rahmenbedingungen in den Märkten. Die sehr positive Entwicklung der zurückliegenden Jahre wurde so 2016 mit einem Jahresüberschuss von 127,8 Millionen Euro fortgesetzt.

Zu dieser erfolgreichen Entwicklung haben demnach alle Geschäftsfelder beigetragen: Die Unternehmensgruppe hat beispielsweise im Komposit- wie im Lebenbereich ihre Vertragszahlen erstmals in der Unternehmensgeschichte auf über 10 Millionen Verträge ausgebaut. Gleichzeitig legten die verdienten Bruttobeiträge in beiden Bereichen erneut zu.

Die VHV Versicherungen, der Kompositbereich der Gruppe, verzeichneten erneut ein marktüberdurchschnittliches Vertrags- und Beitragswachstum im Kfz-Geschäft sowie den Sach-, Haftpflicht-, Unfall-, Kredit- und Technischen Versicherungen. Allein im Autoversicherungsgeschäft, hier rangiert die VHV markweit auf Platz 4, wuchs der Bestand nach dem Wechselgeschäft 2016/2017 netto um 80.000 auf insgesamt 6,033 Millionen Versicherungsverträge.

Allein die Anzahl der Verträge im Telematik-Tarife, den die VHV vor zwei Jahren in den Markt brachte, blieb bisher mit insgesamt 2.000 Policen hinter den Erwartungen zurück. Das sei eventuell dem Vertriebsmodell der VHV als Vermittler-Versicherer geschuldet. Aus Sicht der Vermittler sei das Thema Telematik sehr erklärungsbedürftig. Man sei aber weiterhin von dem eigenen Telematik-Produkt überzeugt. Anders als andere Anbieter auf dem Markt, gewährt die VHV dem Kunden erst später Rabatte für eine gute Fahrweise, während der Wettbewerb den Kunden gleich beim Einstieg vorab mit Rabatten lockt.

Insgesamt habe das Autoversicherungsgeschäft auch schon wieder in den ersten drei Monaten des Jahres 2017 gut mit einem Plus von 9 Prozent und sehr aussichtsreich begonnen.

Derzeit entwickelt die VHV eine eigenständige Cyber-Police mit ganzheitlichem Ansatz, nachdem sie mit dem IT-Protect-Tarif bereits seit Jahren ein Annex-Produkt in diesem Bereich anbietet. Die neue Police solle der „Tendenz nach“ noch in diesem Jahr auf den Markt kommen, sagte Thomas Voigt Vorstandssprecher der VHV Allgemeine Versicherung. Gerade für die mittelständische Bauwirtschaft, eine der Kernzielgruppen des Versicherers, sei ein solches Produkt interessant.

Des Weiteren profitiere die VHV als Spezialversicherer der Bauwirtschaft, so Voigt, von der positiven konjunkturellen Lage und dem hohen Bauaufkommen. Der VHV, die sich hier vor allem in der Berufshaftpflicht auf Architekten und Bauunternehmer spezialisiert hat, kommt zudem eine weiter gesteigerte Effizienz im Schadenmanagement zugute. In der Bauversicherung ist die VHV mit einem Marktanteil von 23,6 Prozent Marktführer. Bis 2020 will man in diesem Sektor weiteres Terrain gut machen und den Marktanteil auf 30 Prozent steigern.

Auch im Lebenbereich – so berichtete Frank Hilbert, Vorstandssprecher der Hannoversche Lebensversicherung, hat das Unternehmen trotz der öffentlichen Diskussion um die Lebensversicherung seinen Vertragsbestand und seine Beitragseinnahmen weiter ausgebaut. Gleichzeitig trugen die effizienten Strukturen und die niedrigen Kosten-Quoten zum guten Ergebnis bei. Die Hannoversche Leben, die seit 1977/78 ins Direktversicherungs-Geschäft mit Risikolebensversicherungen eingestiegen war, spezialisiert sich auf biometrische Risiken. Die Beitragseinnahmen stiegen hier gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozent auf 968,6 (Vj.: 946,5) Millionen Euro, die Anzahl der Verträge stieg um 0,6 Prozent auf 964.100 (Vj.: 958,300) Verträge.

Die Kosten-Quoten des Direktversicherers gehören nach wie vor zu den Besten im Markt: Die Verwaltungskosten-Quote der Hannoverschen Leben betrug 1,29 (Vj.: 1,25) Prozent, die Abschlusskosten-Quote 4,0 (Vj.: 3,9) Prozent. „Eine der niedrigsten Storno-Quoten im Markt von 1,8 (Vj.: 2,0) Prozent dokumentiert das hohe Kundenvertrauen in die Hannoversche Leben“, sagte Hilbert. Die Solva-Quote, die mit Einführung von Solvency II und den neuen Eigenkapitalregeln bei der Hannoverschen Leben ohne jegliche Übergangsmaßnahmen erzielt wurde, liegt bei komfortablen 436 Prozent. Hilbert: „Das liegt an unserem sehr guten Produktportefeuille-Mix.

Alles in allem ist es der VHV Gruppe nach Worten des Konzern-Chefs Reuter gelungen, „2016 ihren erfolgreichen Weg ohne Abstriche fortzusetzen“. Auch das Jahr 2017 hat für die VHV Gruppe sowohl im Komposit- als auch Leben-Geschäft gut begonnen. Vorbehaltlich der bestehenden Unwägbarkeiten aus dem Marktumfeld und der weiteren Entwicklung bei Großschadensereignissen geht man bei der VHV Gruppe auch für 2017 von einer soliden und positiven Geschäftsentwicklung aus. (-el / www.bocquel-news.de)

zurück

Achtung Copyright: Die Inhalte von bocquel-news.de sind nach dem Urheberrecht für journalistische Texte geschützt. Die Artikel sind ausschließlich zur persönlichen Lektüre und Information bestimmt. Abdrucke und Weiterverwendung - beispielsweise zum kommerziellen Gebrauch auf einer anderen Homepage / Website oder Druckstücken - sind nur nach persönlicher Rücksprache mit der Redaktion (info@bocquel-news.de) gestattet.