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Konzepte und Kriterien

Tief „Egon“ verursachte 100 Millionen Euro Schaden

19. Januar 2017 - Wettermäßig gerät alles aus den Fugen. Sibirische Kälte, Schneefall auf Mallorca und dazwischen orkanartiger Windböen in Deutschland. Heute zum zehnten Jahrestag des Wintermonstertiefs Kyrill werden die Versicherungsschäden aus der vergangenen Woche durch „Egon“ auf 100 Millionen Euro geschätzt.

Alle reden vom Wetter. Und die Versicherer in diesen Tagen besonders, weil der Wintersturm Egon am Freitag, dem 13. Januar 2017, Deutschland und weitere Regionen in Europa mit Schnee, Blitzeis und orkanartige Windböen heimsuchte. Vor zehn Jahren war es der Orkan „Kyrill“, der am 18./19. Januar das öffentliche Leben in weiten Teilen Europas beeinträchtigte und in Böen Windgeschwindigkeiten bis zu 225 Stundenkilometer erreichte. Er forderte 47 Todesopfer und führte zu erheblichen Sachschäden, zur vorzeitigen Schließung von Kindergärten, Schulen, Universitäten, Behörden und Betrieben sowie zu erheblichen Beeinträchtigungen im Energie- und Verkehrssektor.

Ein paar Nummern kleiner fallen die Schäden aus, die „Egon“ vergangene Woche hierzulande anrichtete. Onnen Siems, Geschäftsführer der aktuariellen Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss (www.aktuare.de) schätzt den versicherten Schaden für das Tief Egon auf 100 Millionen Euro für Deutschland. „Das Sturmtief Egon war von kurzer Dauer.“ Egon, „der Schnelle“, hatte Deutschland am 13. Januar 2017 innerhalb von zwölf Stunden überquert.

„Die Schäden durch Egon sind voraussichtlich deutlich geringer als beim letzten größeren Ereignis ‚Niklas‘ im Jahr 2015, das Schäden von 700 Millionen Euro brachte“, sagt Siems. Der erste Sturm 2017, die in diesem Jahr wieder männliche Namen tragen, war Axel Anfang Januar mit einem versicherten Schaden von deutlich weniger als 50 Millionen Euro. „Axel war ein ‚non-event‘ für die Versicherungswirtschaft“, so der Kommentar von Onnen Siems.

Zehnter Jahrestag Orkan „Kyrill“
Vor zehn Jahren, am 18. und 19. Januar 2007, wütete über Mitteleuropa das Sturmtief „Kyrill“, das Schäden in Milliardenhöhe verursacht hat. Die gesamte Versicherungswirtschaft berichtete damals von Rekordschadensummen. Für die Provinzial Rheinland (www.provinzial.com) war es bislang das teuerste Sturm-Schadenereignis in der Unternehmensgeschichte, teilte der Düsseldorfer Versicherer mit.

„Die Schadenssumme betrug alleine bei unseren Kunden über 120 Millionen Euro“, erinnert sich Provinzial-Sprecher Christoph Hartmann. Dabei waren nicht nur Privatkunden betroffen. Auch Kommunen meldeten erhebliche Schäden, was zur Schließung von Kindergärten, Schulen, Universitäten, Behörden und Betrieben führte sowie zu erheblichen Beeinträchtigungen im Energie- und Verkehrssektor. Allein bei der Provinzial Rheinland wurden damals 120.000 Schäden gemeldet, davon rund 100.000 an Wohngebäuden.

Glücklicherweise ist in der Schadenbilanz der Provinzial Rheinland „Kyrill“ bislang eine Ausnahme geblieben, aber seitdem hat es in den vergangenen Jahren immer wieder Sturmereignisse mit großen Schäden gegeben, so etwa

  • 2010 der Frühjahrs-Sturm „Xynthia“ (40 Millionen Euro Schaden*),
  • 2011 das Sommer-Sturmtief „Bert“ (75 Millionen Euro),
  • 2014 der Pfingststurm „Ela“ (60 Millionen Euro)
  • 2016 die Unwetter-Serie im Mai/Juni 2016 (65 Millionen Euro).
  • (* alle Schadenzahlen für die Provinzial Rheinland)

Das Wetter wird auch noch weitere Tage das Gesprächsthema Nummer 1 bleiben. Auf Mallorca und auf dem spanischen Festland in Höhe der Insel Ibiza liegt seit gestern Schnee. Laut Auskunft der Wetterdienste setzt sich hierzulande in den nächsten Tagen in der Mitte und im Süden des Landes hoher Luftdruck weiter durch. "Hier wird es noch kälter als bisher und es herrscht verbreitet extremer Dauerfrost", sagt Rainer Buchhop von MeteoGroup.

Die Unwetterzentrale warnt vor streckenweise auftretender Straßenglätte und gebietsweise vor Extremfrost unter minus 10 Grad, örtlich auch unter minus 15 Grad. Wo es im Osten und Süden nachts aufklart, sind auch unter minus 20 Grad möglich. "Im Südwesten wird zudem der Wind ein Thema bleiben", sagen die berufsmäßigen Wetterfrösche. (-el / www.bocque-news.de)

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