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Talanx wuchs 2018 deutlich und steigert den Gewinn

18. März 2019 - Die Talanx-Gruppe legte 2018 deutlich zu. Die Prämieneinnahmen erhöhten sich um 6 Prozent auf 34,9 Milliarden Euro. Dank operativer Geschäfts-Verbesserungen im In- und Ausland sowie in der Rückversicherung stieg das Ergebnis insgesamt und überkompensierte den Rückgang in der Industrieversicherung.

„2018 haben wir wichtige Weichen für die Zukunft gestellt und operativ deutliche Fortschritte erzielt", sagte Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG (www.talanx.com), heute während der Bilanz-Pressekonferenz in Hannover. „Sowohl die Privat- und Firmenversicherung im In- und Ausland sowie die Rückversicherung haben ihre starke Performance fortgesetzt. Bei unseren Profitabilisierungs-Programmen „KuRS“ und „20/20/20“ kommen wir weiter sehr gut voran, liegen über unseren Planungen."

Weiterentwickelte Strategie für mehr Wachstum und Ertrag
Im Oktober vergangenen Jahres hatte die Talanx AG ihre weiterentwickelte Strategie für die kommenden Jahre vorgestellt. Sie umfasst neben einem konsequenteren Kapitalmanagement und einer verstärkten Fokussierung der Geschäftsbereiche auch Wachstumsinitiativen. Hierzu zählt insbesondere der weitere Ausbau des Geschäfts mit kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Privat- und Firmenversicherung Deutschland. Hinzu kommen die Zusammenfassung der konzerninternen Rückversicherung in der Holding sowie die Bündelung des Geschäfts mit Spezialrisiken durch die Gründung der HDI Global Specialty SE (www.hdi.global/de/de). HDI Global Specialty soll Kompetenzen der Industrieversicherung und der Rückversicherung vereinen.

Ein weiteres zentrales Element der neuen Strategie ist die Beschleunigung der digitalen Transformation der TalanxGruppe. Hierunter fallen die konsequente Migration von Systemen, der rasche Auf- und Ausbau von Fähigkeiten in den Bereichen Data Analytics und Künstliche Intelligenz (KI) sowie die Vernetzung in digitalen Ökosystemen.

Großschadenbelastung sinkt - aber noch immer auf hohem Niveau
Im Vergleich zu dem von heftigen Naturkatastrophen gekennzeichneten Vorjahr fiel die Netto-Großschadenbelastung 2018 deutlich geringer aus. 1,2 (VJ: 1,6) Milliarden Euro des erwartete Großschaden-Budget lag bei 1,1 Milliarden Euro. Es entfielen 394 (492) Millionen € auf die Erstversicherung und 850 (1.127) Millionen € auf die Rückversicherung.

Größtes Schadenereignis 2018 waren dabei die Waldbrände in Kalifornien im November und Dezember 2018, die zusammengefasst ein Schadenvolumen von fast 200 Millionen Euro erreichten. Danach folgen der Taifun „Jebi" in Japan und Schäden infolge des Starkregens in Kolumbien. Mit 98,2 (VJ: 100,4) Prozent verbesserte sich die kombinierte Schaden-/Kostenquote für den Konzern im Jahresvergleich deutlich. Das versicherungstechnische Ergebnis im Bereich Schaden/Unfall lag bei 285 (Vorjahr minus 81) Millionen Euro.

Wie mitgeteilt wurde, lag das Kapitalanlageergebnis im Wesentlichen aufgrund außerordentlicher Effekte mit 3,8 (4,5) Milliarden Euro unter dem Vorjahr. Während die laufenden Kapitalerträge insbesondere durch Private-Equity-Engagements leicht anstiegen, verringerte sich das Volumen der realisierten Gewinne im Vergleich zu 2017 deutlich.

Ausschüttung von über 50 Prozent des Gewinns vorgeschlagen
Wie Torsten Leue mitteilte, wird der Hauptversammlung am 9. Mai 2019 eine Anhebung der Dividende auf 1,45 (VJ 1,40) Euro je Aktie vorgeschlagen. Dies entspricht einer Ausschüttungs-Quote von mehr als 52 Prozent des IFRS-Gewinns. Die Dividendenrendite, bezogen auf den Durchschnittskurs der Aktie im Jahr 2018, liegt bei 4,3 (4,2) Prozent. Seit dem Börsengang der Talanx AG im Jahr 2012 hat sich die Dividende in der Folge von anfänglich 1,05 Euro je Aktie Jahr für Jahr um insgesamt fast 40 Prozent erhöht.

Christian Hinsch, stellvertretender Vorsitzender der Industrieversicherung, berichtete, dass die Industrieversicherung der Talanx Gruppe 2018 die gebuchten Bruttoprämien steigerte, aber wie bekannt unter Großschäden in der Feuerversicherung und in der Technischen Versicherung sowie einer hohen Frequenzschadenlast in den Sachversicherungs-Sparten litt. Die gebuchten Bruttoprämien stiegen im Gesamtjahr um 5 Prozent auf 4,7 (4,5) Milliarden Euro. Zuwächse zeigten sich unter anderem in den Bereichen Haftpflicht und Transport. - Rund 64 Prozent des Prämienvolumens wurden im vergangenen Jahr im Ausland erwirtschaftet - damit hat der Bereich sein für 2019 gestecktes Ziel von 65 Prozent bereits fast vollständig erreicht. Der Selbstbehalt stieg im Einklang mit der Strategie deutlich auf 58,6 (55,2) Prozent.

Schlechtere Schaden-Kosten-Quote
Aufgrund der außerordentlichen Schadenbelastung verschlechterte sich die Schaden-Kosten-Quote im Gesamtjahr auf 109,1 (108,5) Prozent. Zwar fiel die Belastung durch Naturkatastrophen trotz des Starkregens in Kolumbien, des Wintersturms „Friederike" oder des Hurrikans „Florence" mit 96 (232) Millionen Euro deutlich geringer aus. Gleichzeitig sorgte die Häufung so genannter Man-made-Schäden in der Feuerversicherung für einen Anstieg der Belastung auf 281 (249) Millionen Euro. Das versicherungstechnische Ergebnis verschlechterte sich in der Folge auf  minus 240 (minus 207) Millionen Euro.

Wie Konzern-Chef Torsten Leue betonte, kommt die Umsetzung des Mitte vergangenen Jahres gestarteten Programms „20/20/20" zur Sanierung der Feuerversicherung schneller als geplant voran.  So sind per Anfang März 2019 bereits knapp 90 Prozent der bis 2020 mindestens angestrebten Preiserhöhungen mit den jeweiligen Kunden fix vereinbart. Positive Effekte auf die Geschäftsentwicklung werden sich bereits im laufenden Jahr zeigen – im laufenden Geschäftsjahr 2019 rechnet die Talanx in der Industrieversicherung mit einem in etwa ausgeglichenen versicherungstechnischen Ergebnis.

Das Kapitalanlageergebnis ging hingegen um 13 Prozent auf 242 (276) Millionen Euro zurück. Im Gesamtjahr erzielte die Industrieversicherung ein EBIT von 11 (109) Euro. Der Beitrag zum Konzernergebnis lag bei minus 16 (91) Millionen Euro.

Segment Lebensversicherung: EBIT steigt deutlich
In der Lebensversicherung setzte die Talanx 2018 diszipliniert ihre Strategie fort, das Geschäft im Bereich nicht-kapitaleffizienter Produkte zurückzufahren. Dennoch erreichte das Prämienvolumen mit 4,5 (4,6) Milliarden Euro annähernd das Vorjahresniveau. Das Neugeschäft bei den Lebensversicherungsprodukten - gemessen in der international verwendeten Größe Jahresbeitragsäquivalent (Annual Premium Equivalent, APE) - erhöhte sich durch höheres Neugeschäft um 1 Prozent auf 389 (385) Millionen Euro. Der Anteil der kapitaleffizienten Produkte, gemessen an der Beitragssumme im Neugeschäft, blieb im Geschäftsjahr 2018nkonstant bei 72 Prozent.

Segment Schaden/Unfallversicherung: Combined Ration fällt unter 100 Prozent
Im Segment Schaden/Unfallversicherung setzte sich der erfreuliche Wachstumstrend fort: Hier stiegen die Prämieneinnahmen um 3 Prozent auf 1,6 (1,5) Milliarden Euro. Maßgeblich dafür verantwortlich waren neben Beitragserhöhungen die Wachstumsstrategie bei kleinen und mittelständischen Firmen sowie Freiberuflern. Das versicherungstechnische Ergebnis verbesserte sich mit 11 (minus 21) Millionen deutlich. Das Kapitalanlageergebnis erreichte mit 89 (91) Millionen Euro in etwa das Vorjahresniveau. Der deutliche Anstieg des EBIT auf 69 (52) Millionen Euro spiegelt positive Wachstums- und Skaleneffekte sowie die immer deutlicher sichtbar werdenden Ergebnisse des „KuRS"-Programms wider (siehe bocquel-news 19. März 2018 Talanx erreicht bereits jetzt eines der Ziele für 2018.

Es ist in einem guten Markt nicht so schwer zu wachsen", kommentierte Sven Fokkema, Vorstand für Privat- und Firmenversicherung international, die positive Entwicklung der Talanx in ihren internationalen Niederlassungen. Dieses Segment befinde sich weiter auf profitablem Wachstumskurs. In den Kernmärkten Brasilien, Mexiko, Chile, Polen und Türkei wurde laut Fokkema profitables und wachsendes Geschäft eingefahren. Die Rückversicherung – die Talanx-Tochter Hannover Rück (www.hannover-re.com) hat sich als zentraler Treiber des Konzernergebnisses bewährt.

Ausblick 2019: Deutlicher Ergebnisanstieg erwartet
Die bereits im Herbst vergangenen Jahres veröffentlichten Prognosen für 2019 und die Folgejahre bekräftigen die Talanx vollumfänglich, sagte Torsten Leue. Demnach wird im Konzern im laufenden Geschäftsjahr einen Anstieg der Bruttoprämien (währungsbereinigt) von rund 4 Prozent erwartet. Die vor dem Hintergrund eines wieder verschärften Niedrigzinsumfeldes ambitionierte IFRS-Kapitalanlagerendite sollte bei rund 2,7 Prozent liegen. Die Talanx strebt 2019 ein Konzernergebnis von rund 900 Millionen Euro an. Damit dürfte die Eigenkapitalrendite im Jahr 2019 bei rund 9,5 Prozent liegen, womit die Gesellschaft ihr strategisches Ziel von 800 Basispunkten über dem durchschnittlichen risikofreien Zins übertreffen würde.

Dividende soll möglichst weiter steigen
Erklärtes Ziel von Talanx ist es laut Torsten Leue weiterhin, einen Anteil von 35 Prozent bis 45 Prozent vom Konzernergebnis als Dividendenzahlung auszuschütten, mindestens jedoch eine Dividende in Höhe des Vorjahres. (-el / Fotos E. Bocquel / www.bocquel-news.de)

 

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