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Sehr gutes Rating, BaFin-Zulassung und mit Debeka

22. Juni 2017 - Mit der operativen Geschäftstätigkeit steckt sie noch in den Startlöchern und schon liegt das erste Rating vor. Es geht um das InsurTech ottonova Kranken-versicherung AG. Mit dem klassischen Marktführer, Debeka, fand das erste Start-up mit Ausrichtung auf private Kranken-versicherung einen gewichtigen Partner.

Die auf die Bewertung von Versicherungsunternehmen spezialisierte Rating-Agentur Assekurata (www.assekurata.de) hat die Vollversicherungsbedingungen des neu gegründeten InsurTech ottonova Krankenversicherung AG (www.ottonova.de) in den beiden Tarifen „First Class“ und „Business Class“ analysiert und im Hinblick auf Leistungsstärke, Fairness und Sicherheit mit „sehr gut“ bewertet.

„Aus Kundensicht bieten die Tarife First Class und Business Class in allen Selbstbehaltsvarianten einen nachhaltig kalkulierten Versicherungsschutz“, sagt Assekurata-Chef Reiner Will. In der Tarifanalyse mit eigenem Bewertungsansatz unterzieht die Assekurata in der Vollversicherungen 30 Leistungsbereiche nach einem Punktesystem. Der deutsche Rating-Spezialist hat so seit 2014 insgesamt 20 Tarifanalysen von sechs Versicherern veröffentlicht. Darüber hinaus hinterfragt die Assekurata für die Bewertungen auch die Sicherheiten in den Rechnungsgrundlagen.

Auf der Website der ottonava wird jetzt außerdem berichtet: „Wir erfüllen die strengen Auflagen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und wurden als neue Krankenversicherung zugelassen. Übrigens die erste seit 17 Jahren. Damit ist sichergestellt, dass wir dauerhaft für dich da sein werden. So sicher, wie jede andere Krankenversicherung auf dem Markt.“ Geprüft und zugelassen von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.

Nicht nur mit der BaFin-Zulassung hat die ottonova einen Meilenstein erreicht, sondern zusätzlich noch Kapital von einem Investor erhalten. Wie es heißt, steigt die Debeka (www.debeka.de) bei der ottonova ein. Das nimmt die Branche verwundert zur Kenntnis, denn das hatte man dem bodenständigen Marktführer nicht zugetraut, wie Kreise berichten. 10 Millionen Euro investiert die Debeka in den neuen digitalen PKV-Anbieter. Dafür erhält sie „etwas mehr als 10 Prozent der Anteile“, wie die Versicherungswirtschaft-heute online berichtete.

Dem Vernehmen nach spricht man bei der Debeka von einer “relativ kleinen Beteiligung” und sieht das Digitalunternehmen nicht als direkte Konkurrenz. Vielmehr möchte der sonst traditionelle Koblenzer Versicherer von der in München angesiedelten ottonova Holding AG lernen und ihre “Entwicklung beobachten”.

In einem Interview mit dem Fachmagazin Versicherungswirtschaft (www.vvw.de) hatte Debeka-Chef Uwe Laue kürzlich geäußert: „Zunächst einmal sehe ich die Neugründung Ottonova als weiteren Beleg dafür, dass die PKV ein Sicherungsmodell mit Zukunft ist. Ob sich dabei ein rein digitales Produkt durchsetzt und wer sich gegebenenfalls wann am Markt entsprechend anpasst, wird sich zeigen. In jedem Fall wird die Digitalisierung den Wandel der PKV vom ‘Payer’ zum ‘Player’ extrem beschleunigen. Große Nutznießer werden die Versicherten sein.”

Laue soll als Marschrichtung vorgegeben haben: An aktuellen Entwicklungen partizipieren, ohne von den eigenen Stärken abzuweichen. Außerdem sähe die Debeka die ottonova auch deshalb nicht als direkten Konkurrenten, da die Zielgruppe des InsurTechs mehrheitlich junge, gut verdienende „digital natives“ sind, die nicht, oder nur in einem geringen Maß zur Zielgruppe der Debeka-Kunden passe.

Ein Vorteil der Beteiligung sei, dass man bei ottonova direkt miterleben könne, wie sich ein volldigitaler Versicherer am Markt schlägt. Die Debeka werde weiterhin an „der persönlichen Betreuung und den bewährten Vertriebswegen” festhalten.

Wie die Versicherungswirtschaft-heute außerdem berichtete, hat die ottonova mit der Beteiligung der Debeka nun insgesamt 40 Millionen Euro eingesammelt, die Anteile der Debeka sollen bei einem Scheitern bevorzugt ausgezahlt werden. Die Finanzierung und Kapitalisierung scheint also zu stehen.

Ottonova-Gründer Roman Rittweger (Screenshot: www.gruenderszene.de vom 12. August 2016) hatte über den klassischen Markt der privaten Krankenversicherungen gesagt, dass es „diese Branchen“ gibt, an denen die Digitalisierung vorbeizuziehen scheint. Dazu zählt er auch die privaten Krankenversicherungen. „Keiner dieser Versicherer verkauft sich bisher richtig online“, sagt Roman Rittweger, der - selbst Mediziner – das ambitionierte Projekt ottonova als eine Art Nachahmung des mit Milliarden bewerteten US-Start-ups Oscar Health in den Markt bringt. ottonova will demnach eine private Versicherung für junge Leute sein, die digital-affin gutes Geld verdienen. zum Beispiel Anwälte, Wirtschaftsprüfer und Berater.

Rittweger hat nach seinem Medizinstudium in München sowie Tätigkeiten bei AT Kearney und McKinsey sein erstes Startup namens Almeda geründet, das ein „Gesundheitstelefon“ anbietet. Jahre als Berater für die Gesundheitsindustrie schlossen sich an. Jetzt startet er mit einer neuen privaten Krankenversicherung durch.

Personell ist die ottonova Krankenversicherung AG ebenfalls bereits gut aufgestellt. Bisher zählt das Unternehmen 50 Mitarbeiter, davon 45 in München und fünf in Berlin. (-el / www.bocquel-news.de)

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