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Konzepte und Kriterien

Katastrophen forderten 2017 über 11.000 Opfer

5. Januar 2018 - Das Jahr 2017 wird als drittteuerstes Schadenjahr in die Annalen der Versicherungswirtschaft eingehen. Vorläufigen sigma-Schätzungen zufolge kosteten versicherte Schäden weltweit dieses Jahr circa 136 Milliarden US-Dollar, der gesamtwirtschaftliche Schaden voraussichtlich 306 Milliarden US-Dollar.

Nach vorläufigen sigma-Schätzungen, einer Studie der Swiss Re (www.swissre.com), liegen die versicherten Schäden aus Natur- und Man-made-Katastrophen im Jahr 2017 weltweit bei rund 136 Milliarden US-Dollar und damit weit über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre.

Damit ist 2017 das Jahr mit den dritthöchsten Schäden seit Beginn der sigma-Statistik 1970.

Die gesamtwirtschaftlichen Schäden beliefen sich 2017 auf 306 Milliarden US-Dollar, was einer massiven Erhöhung des letztjährigen Betrags von 188 Milliarden US-Dollar entspricht.

Besonders in der zweiten Jahreshälfte 2017 häuften sich die wirtschaftlichen und versicherten Schäden – vor allem durch die drei Hurrikane Harvey, Irma und Maria in den USA und der Karibik sowie aufgrund der Waldbrände in Kalifornien. Weltweit forderten Katastrophen im Jahr 2017 über 11.000 Menschenleben oder Vermisste, ähnlich wie 2016. Die gesamtwirtschaftlichen Schäden dürften höher ausfallen als 2016 (188 Milliarden US-Dollar) und dem Jahresdurchschnitt der vergangenen zehn Jahre (190 Milliarden US-Dollar).

Die versicherten Schäden durch Katastrophenereignisse 2017 lagen weltweit bei etwa 136 Milliarden US-Dollar und waren ebenfalls bedeutend höher als 2016 (65 Milliarden US-Dollar) als auch über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre (58 Milliarden US-Dollar) – sie entsprechen den bisher dritthöchsten Schäden der sigma-Statistik.

Von den versicherten Schäden dieses Jahres entfielen 131 Milliarden US-Dollar auf Naturkatastrophen (Anm. der Redaktion: in dieser Mitteilung werden geschätzte Schäden aus Waldbränden den Naturkatastrophen zugeordnet). Die restlichen 5 Milliarden US-Dollar entallen auf sogenannte Man-made-Katastrophen.

„In den letzten Jahren überschritten die durch Katastrophenereignisse verursachten jährlichen Versicherungsschäden einige Male die 100-Milliarden-US-Dollar-Marke“, sagt Martin Bertogg, Leiter Naturgefahren bei Swiss Re. „Die Versicherungswirtschaft hat bewiesen, dass sie so hohe Schadenzahlen sehr gut bewältigen kann. Es bestehen aber weiterhin erhebliche Deckungslücken. Wenn es der Branche gelingt ihre Reichweite zu vergrößern, können viel mehr Menschen und Unternehmen die Folgen von Katastrophenereignissen besser verkraften.“

Zweigeteilter Jahresverlauf
Extreme Wetterereignisse in den USA im zweiten Halbjahr 2017 waren die Hauptursache für die hohe Zahl versicherter Schäden im Jahr 2017. In der ersten Jahreshälfte waren die Schäden durch Katastrophenereignisse geringer als im gleichen Zeitraum 2016 und weitaus tiefer als der jährliche Sechsmonatsdurchschnitt der vergangenen zehn Jahre.

Aber im August und September wurden die USA von drei Hurrikanen der Kategorie 4 und höher getroffen (Abbildung zum vergrößern bitte anklicken); von Harvey, Irma und Maria (HIM). Die Zerstörungen durch diese drei starken Tropenstürme reichten von der texanischen Küste (Harvey) über das westliche Florida bis in die Karibik (Irma und Maria). Insgesamt beliefen sich die versicherten Schäden auf rund 93 Milliarden US-Dollar.

Wie Martin Bertogg mitteilt, kann angesichts der Größe der Fläche der verwüsteten Gebiete die vollständige Bewertung der versicherten Schäden noch nicht abgeschlossen werden, denn die Hurrikane suchten in kurzer Folge verschiedene Orte heim und betrafen verschiedene Geschäftssparten. Die wirtschaftlichen Schäden dieser drei Ereignisse werden zudem aufgrund der erheblichen – meist unversicherten – Überschwemmungsschäden durch den Hurrikan Harvey im dicht besiedelten Houston, Texas, eines längeren Stromausfalls in Puerto Rico nach dem Hurrikan Maria und der sogenannten „Post-Event Loss Amplification“ (dem Anstieg der Preise bei der Beseitigung der Schäden) höher ausfallen.

Nachdem zwölf Jahre lang kein starker Hurrikan mehr in den USA auf Land getroffen war, machten Harvey, Irma und Maria die Hurrikan-Saison 2017 den sigma-Daten zufolge zur bisher zweitteuersten nach 2005. „Die USA wurden viele Jahre von Hurrikanen verschont», sagt Kurt Karl, Group Chief Economist der Swiss Re. „Das Schadenpotential von Hurrikanen hat an einigen Orten signifikant zugenommen, da die Zahl der Einwohner und der neuen Häuser in den Küstengemeinden seit Katrina, Rita und Wilma im Jahr 2005 stark gestiegen ist.“ (-el / www.bocquel-news.de)

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