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InsurMe: Zukunft mit neuem Schwung und Konzepten

15. April 2019 - Neuer Name und neues Konzept: „Nordbayerischer Versicherungstag“ – das war gestern – heute treffen sich die Assekuranz-Affinen bei „InsureMe – Insurance Meeting Nordbayern“. Im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg war am Donnerstag Premiere des neuen Konzepts unter dem Motto „Megatrend Individualisierung“.

Wandlung ist das Normale“, sagte Dr. Armin Zitzmann, Vorstandsvorsitzende der Nürnberger Versicherung in seiner Begrüßungsansprache vor rund 300 Teilnehmern mit Repräsentanten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Hierbei könne besonders ein Treiber für die Assekuranz ausgemacht werden, nämlich die Individualisierung, sagte der Chef der Nürnberger. Auf jeden Fall sei aber der Kern „die Risikoübernahme“ geblieben. „Das ist unsere Kernkompetenz“, betonte Zitzmann. „Das können wir!“ Das bleibe auch weiterhin das Alleinstellungsmerkmal der Branche.

Netzwerk unterstützt im Wandel
Wie bereits im InsureMe-Tagungsmotto angerissen, wurde verdeutlicht, dass Individualisierung zu den großen Zukunftstrends zählt. Sie verändere Produktlandschaften, Vertriebsformen und ganze Wertschöpfungsketten. Auch auf die Versicherungsbranche habe sie enormen Einfluss. „Sowohl aus Sicht der Kunden als auch aus Sicht unserer Mitarbeiter stellt sie uns vor eine große Herausforderung“, sagte Armin Zitzmann. Wichtig seien daher neue Ideen. „Aus den Start-ups kommen Impulse, die über die Versicherungsbranche hinausgehen – in der Risikoprävention sowie der Gesundheitsvorsorge.“ Dr. Zitzmann nutzte seine Rede auch, um dem „Forum V“ (www.forum-v.de) zum 10-jährigen Jubiläum zu gratulieren. Der Zusammenschluss von nordbayerischen Versicherungsunternehmen, Hochschulen und Verbänden sei in allen Veränderungen eine wichtige Konstante.

Individualisierung ist mehr als ein psychologischer Trend
Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly stellte in seiner Keynote die Frage, ob es bei aller Individualisierung noch ein Wir-Gefühl gäbe. Er betonte, dass Individualisierung nicht nur ein psychologischer, sondern auch ein empirischer Trend sei. „Wir glauben Typologien entwickeln zu können. Ein Blick in die Empirie zeigt uns, dass das alles nur Fiktion ist.“ Die Individualisierung werde ganze Städte, die Politik und die Wirtschaft nachhaltig verändern.

Digitalisierung revolutioniert auch das Gesundheitswesen
„Die ganz große Aufgabe ist es, eingefahrene Strukturen zu verändern. Aber es lohnt sich. Denn das Potenzial ist groß“, erläuterte Prof. Dr. Erich R. Reinhardt, Vorstandsvorsitzender des Medical Valley EMN e.V. Im Gesundheitswesen machen innovative Technologien wie Big Data oder Künstliche Intelligenz (KI) die Versorgung effektiver und effizienter. Das werde nicht nur im Dialog zwischen Ärzten und Patienten bemerkbar. Auch das Thema Prävention gewinne an Bedeutung, da Krankheiten früher erkannt und dadurch besser geheilt werden können. Prof. Dr. Reinhardt motivierte die Teilnehmer, Innovatives zu wagen: „Wir müssen uns zutrauen, das Neue zu denken.“

Wenn das Auto verschwindet
Während der InsureMe-Veranstaltung wurde auch die Mobilität thematisiert. In Zeiten, in denen jeder flexibel sein muss, verliert das eigene Auto in urbanen Ballungsräumen an Attraktivität. „Die individuelle Freiheit der Mobilität verwandelt sich in die unfreiwillige Mobilität“, erklärte Dr. Christina Ellringmann, Partner bei Bain & Company, das Phänomen. Alternative Mobilitätsangebote gewinnen zunehmend an Bedeutung. Insbesondere das autonome Fahren werde tiefgreifende Veränderungen mit sich bringen. Nicht nur Automobilhersteller sind von den Veränderungen betroffen. „Die Versicherer müssen sich zeitnah auf die neue urbane Mobilität einstellen.“ Christina Ellringmann appellierte an die Unternehmen, mehr Kooperationen einzugehen, denn allein sei dieser Wandel nicht möglich.

Der Mensch im Dialog mit der Maschine
Wie können große Unternehmen die Individualisierung nutzen? Dr. Alexander Hombach, Bereichsleiter CRM bei der Ergo Direkt Versicherung referierte darüber, wie sich die Art der Kommunikation und Information im Zeichen des World Wide Web verändert hat. „Die Kunst besteht darin, Daten in verwertbare Aussagen zu übersetzen.“ Schneller, rund um die Uhr und online erwarten Kunden eine individuelle Ansprache. Im Miteinander von Mensch und Maschine könnten Versicherer die persönliche Interaktion in der digitalen Welt weiterentwickeln. Der CRM-Experte betonte auch, wie wichtig der Standort hierfür in Nordbayern sei: „Wir treiben hier ganz wesentliche Veränderungen voran.“

Von Start-ups lernen
Ein besonderes Highlight im neuen Konzept von InsureMe war am Donnerstag in Nürnberg die Präsentation von vier Start-ups. Personalisierte Ernährungspläne, intelligente Versorgungsplattformen und andere digitale Gesundheitslösungen: Neue spannende Ideen präsentierten junge Unternehmen im Innovations-Talk. Vier Start-ups aus dem Bereich eHealth – LOEWI, Medicus AI, DOCYET und IT-Labs – stellten sich und ihre Produkte in einem 5 Minuten Pitch vor. Die anschließende Diskussion nutzten die Teilnehmer, um Fragen zu stellen und mehr über die Startups zu erfahren, die Konzepte entwickeln – passend für viele Versicherungsunternehmen.

Wie schon beim Nordbayerischen Versicherungstag zeichnete Forum V auch am Donnerstag beim Meeting InsureMe die besten Abschlussarbeiten der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) sowie der Hochschule Coburg im Bereich Versicherungswissenschaft und -wirtschaft aus. Folgende Studierende erhielten den mit jeweils 500 Euro (Bachelorarbeiten) beziehungsweise 800 Euro (Masterarbeiten) dotierten Preis:

  • Philipp Reichel für seine Masterarbeit „Sustainable Investments in the Insurance Industry“ (FAU),
  • Madeline Schubert für ihre Masterarbeit „Cyber-Risiken – Eine vergleichende Analyse der Versicherungsmärkte für Privatkunden“ (FAU),
  • Franziska Unger für ihre Masterarbeit „Die Entwicklung des Online-Versicherungsvertriebs: Eine empirische Analyse in Zusammenarbeit mit der HUK24 AG“ (FAU),
  • Tina Ehrhardt für ihre Bachelorarbeit „Das Recht auf Löschung im regulierten Umfeld eines Versicherungsunternehmens“ (Hochschule Coburg),
  • Sandra Kaiser für ihre Masterarbeit „Die Versicherungsbranche und die neue Mobilität durch Elektrofahrräder“ (Hochschule Coburg),
  • Carolin Wachter für ihre Masterarbeit „Mobilität der Zukunft – Technologie, Konzepte, Versicherung“ (Hochschule Coburg).

Die vier Versicherer (in alphabetischer Reihenfolge) Ergo Direkt (www.ergodirekt.de), Huk-Coburg (www.huk.de), Nürnberger Versicherungsgruppe (www.nuernberger.de) sowie die uniVersa (www.universa.de) unterstützten die Universitäten sowie das Berufsbildungswerk bei der alljährlichen Veranstaltung, die ab sofort mit dem neuen Namen InsureMe immer abwechseln in Nürnberg oder Coburg stattfinden.

Das Berufsbildungswerk der Versicherungswirtschaft (BWV) Nordbayern-Thüringen e.V. (www.nordbayern-thueringen.bwv.de) ist 1956 aus der Idee einer Selbsthilfeeinrichtung der regionalen Versicherungswirtschaft entstanden – und so versteht es sich bis heute als Ansprechpartner der Versicherungswirtschaft in Nordbayern-Thüringen für Bildungsfragen vor Ort. Das BWV Nordbayern-Thüringen unterstützt die Versicherungswirtschaft und ihre Partner – gerade in Zeiten der IDD-Umsetzung und der Digitalisierung.

Das Forum V – Nordbayerisches Institut für Versicherungswissenschaft und -wirtschaft an der FAU Erlangen-Nürnberg ist ein Zusammenschluss von nordbayerischen Versicherungsunternehmen, Hochschulen und Verbänden, der sich mit der interdisziplinären Förderung der Versicherungswissenschaft befasst (siehe bocquel-news 16. November 2009 Forum V - Schulterschluss zwischen Lehre und Praxis). Dadurch ist Forum V Mittelpunkt eines starken und einzigartigen Netzwerks, das in der Region Nordbayern zur Standort- und Nachwuchssicherung der Hochschulen und der regionalen Versicherungsunternehmen beiträgt. (-el / Fotos nordbayern-thueringen.bwv.de/insureme_presse / www.bocquel-news.de)

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