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Konzepte und Kriterien

Immer mehr Versicherer investieren in InsurTechs

12. Februar 2018 - Weltweit verstärken Versicherer ihren Einfluss auf InsurTechs. Im Jahr 2017 stiegen die Investitionen an InsurTech-Unternehmen um mehr als ein Drittel an. Ziel der Versicherer ist es das eigene Geschäft zu stärken. Das geht aus dem Insurtech Briefing Q4 2017 von Willis Tower Watson hervor.

InsurTech-Unternehmen geraten immer mehr in den Fokus von herkömmlichen Versicherern. Und damit diese nicht den Anschluss im Technologie Rennen verlieren, sondern vom Know-How profitieren können, wird kräftig investiert.

Die weltweiten InsurTech-Investitionen durch Versicherer und Rückversicherer im Jahr 2017 betrugen 2,3 Milliarden US-Dollar (= 1,877 Milliarden Euro) und sind damit um 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr (1,7 Milliarden US-Dollar) gestiegen (Abbildung zum vergrößern bitte anklicken).

Versicherer sowie Rückversicherer erhöhten im vergangenen Jahr kontinuierlich ihre Aktivitäten im Start-up-Sektor – durch direkte Investitionen ebenso wie über ihre Venture Capital-Töchter. Sie finanzieren auf diese Weise ein breites Spektrum an Technologien mit potenziellen Anwendungen für ihr Kerngeschäft. Das zeigt das InsurTech Briefing für das vierte Quartal 2017 (www.willistowerswatson.com/de-de) von Willis Towers Watson, einem der weltweit führenden Unternehmen in den Bereichen Advisory, Broking und Solutions, und dem Research-Unternehmen CB Insights.

„Damit kehrt für die InsurTech-Szene eine Art Ernüchterung ein“, sagt Michael Klüttgens, Leiter der Versicherungsberatung bei Willis Towers Watson in Deutschland. „Letztlich wollen auch die etablierten Versicherungsunternehmen Teil der InsurTech-Revolution sein und spielen dazu ihre finanzielle Stärke aus.“

Etablierte Marktteilnehmer wollen Kontrolle behalten
Das InsurTech Briefing zeigt außerdem, dass 65 Prozent aller bisherigen Investitionen, welche (Rück-)Versicherungsunternehmen in InsurTechs getätigt haben, sich auf Effizienzsteigerungen in der Wertschöpfungskette eines Versicherers fokussieren. Ziel der etablierten Versicherer ist es also, ihre Effizienz in den Bereichen Produktlieferung, Underwriting und Schadenbearbeitung sowie in anderen administrativen Funktionen zu optimieren.

„Die etablierten Player senden eine klare Botschaft an die Branche: Durch hohe Investitionen wollen sie die Kontrolle über die technologische Entwicklung behalten. 2017 wurde der Nutzen von innovativen Technologien immer deutlicher und die Unternehmen suchen nun zunehmend nach konkreten Anwendungen für ihr Geschäft“, sagt Dr. Carsten Hoffmann, Director bei Willis Towers Watson und verantwortlich für Digitalisierungsthemen.

Innovationserhebung: Bedrohungen sind präsent
Für eine Innovationserhebung im Rahmen des InsurTech Briefing gaben zudem fast 600 relevante Teilnehmer an, ob und wie weit ihr Unternehmen auf das umwälzende (disruptive) Potenzial neuer Technologien vorbereitet sei: 75 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass ihr Unternehmen „mäßig" bis „extrem" von disruptiven Technologien bedroht ist. Dennoch setzen die Unternehmen durchschnittlich 72 Prozent ihrer Innovationsressourcen für den schrittweisen Aufbau innovativer Technologien ein, und nur 28 Prozent für radikal verändernde Technologien. Fast die Hälfte der Befragten bezeichnet die Innovationsphilosophie ihres Unternehmens als „ad-hoc" – was bedeutet, dass ihr Unternehmen weder explizit ein „First Mover“ noch ein „Fast Follower“ ist. Also weder machen sie den ersten Schritt, noch folgen sie schnellstmöglich den neuesten Entwicklungen. (-ver / www.bocquel-news.de)

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