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Gothaer schenkt sich zum 200-Jährigen eine Stiftung

2. Juli 2020 - Die Gothaer feiert ihr 200jähriges Bestehen. Am Donnerstag gründete der Konzern die gemeinnützige Gothaer Stiftung, die dem Thema Nachhaltigkeit gewidmet ist. Im dritten Quartal 2020 soll am Standort Köln-Zollstock die Klimaneutralität realisiert werden. Die übrigen Standorte sollen sukzessive ebenfalls CO2-neutral werden.

Genau heute vor 200 Jahren legte Ernst Wilhelm Arnoldi im thüringischen Gotha den Grundstein für den jetzigen Gothaer Konzern. Die Gothaer (www.gothaer.de) ist damit einer der ältesten Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit in Deutschland. seit 75 Jahren ist das Unternehmen auch in Göttingen ansässig und beschäftigt dort rund 360 Mitarbeiter und 120 Kundenberater im Vertrieb. Zum 200-jährigen Jubiläum gründet das Unternehmen die gemeinnützige Gothaer Stiftung. Der Fokus der Stiftungstätigkeit wird auf dem Thema Nachhaltigkeit liegen.

Geräuschloser Wachwechsel bei der Gothaer: Dr. Karsten Eichmann (58) legte sein Mandat als Vorstandsvorsitzender der Gothaer Versicherungsbank VVaG, der Gothaer Finanzholding AG und alle weiteren Mandate bei den Risikoträgern des Gothaer Konzerns zum 30. Juni 2020 nieder. Sein Nachfolger ist Oliver Schoeller (49), der bereits seit 2010 Mitglied des Vorstands der Gothaer ist. Einen Tag nach dem Amtswechsel standen beide Manager in der ersten Web-Pressekonferenz des Konzerns den Journalisten Rede und Antwort – zum Thema Nachhaltigkeit, die bei der Gothaer als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (VVaG) immer schon einen besonderen Stellenwert hatte: 1995 war das Unternehmen einer der ersten Versicherer hierzulande, die das Potenzial der Erneuerbaren Energien erkannten und entwickelte spezielle Versicherungskonzepte für Windkraftanlagen und andere erneuerbare Energien.

Mit 1 Milliarde Euro Investitionen einer der größten Investoren
Als Versicherungspartner ist die Gruppe in den Bereichen Windenergie, Solarenergie, Bioenergie, Geothermie und Wasserkraft aktiv. Mit über 63 Millionen Euro Prämieneinnahmen und rund 8.800 versicherten Windenergieanlagen ist die Gothaer Marktführer in Deutschland – weltweit sind mehr als 19.000 Windenergiekraftanlagen versichert. Zugleich setzt die Gothaer auch bei der Kapitalanlage auf Erneuerbare Energien und ist in Deutschland mit 1 Milliarde Euro Investitionen einer der größten Investoren in diesem Segment gemessen am Kapitalanlagevolumen.

Gründung der Gothaer Stiftung im Jubiläumsjahr
Im Jubiläumsjahr rückt das Thema Nachhaltigkeit bei der Gothaer nun noch stärker in den Fokus: Anfang des Jahres wurde ein eigener Bereich für das Nachhaltigkeitsmanagement geschaffen. Zum Jubiläum am 2. Juli 2020 gründet das Unternehmen heute die Gothaer Stiftung, die einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft leisten soll. „Die Gothaer Stiftung hat drei Schwerpunkte: Die Förderung von Forschung zu gesellschaftlich relevanten Entwicklungen, die Sensibilisierung der Öffentlichkeit zum Thema Nachhaltigkeit und die Durchführung von Projekten mit Bezug zu allen Dimensionen nachhaltiger Entwicklung.“, sagte der bisherige Vorstandsvorsitzende Dr. Karsten Eichmann. Die Gothaer stattet die Stiftung zunächst mit 1 Million Euro aus. In den Folgejahren erhält die Stiftung dann 0,5 Prozent des Konzerngewinns pro Jahr.

Nachhaltigkeit ist Teil der Gothaer DNA
Der neue Vorstandsvorsitzende Oliver Schoeller erklärte am Donnerstag während der Web-Pressekonferenz: „Abseits der gegenwärtigen Corona-Herausforderung leben wir heute in einer nie dagewesenen Zeit des Friedens und des wirtschaftlichen Wohlstands. Das Besondere an dieser Zeit ist ihre Bedeutung für die Zukunft: In den nächsten Jahrzehnten werden ganz wesentliche Entscheidungen für zukünftige Generationen getroffen. Von dem nachhaltigen Umgang mit unserem Planeten, über den ethischen Umgang mit den Technologiepotenzialen bis hin zu der Frage einer offenen und solidarischen Gemeinschaft in Europa und der Welt.“

Die Versicherungsindustrie ist laut Oliver Schoeller ein Schmelztiegel dieser Fragestellungen, denn hier kumulieren sich die mit diesen Entwicklungen verbundenen Risiken. „Wir arbeiten heute an Lösungen für unseren Kunden, die achtsam und nachhaltig mit den Ressourcen dieser Welt umgehen und solidarisch nutzbar machen.“ Dieser Blick auf Risikotransformation ist demnach neu. Schoeller: „Er entspricht aber gleichsam dem Gründungsgedanken von Ernst Wilhelm Arnoldi. Er verbindet die Solidarität der Gemeinschaft mit dem Privileg langfristigen Denkens.“

Anspruchsvolles Ziel: Klimaneutralität noch 2020
Im Gespräch mit Journalisten machte der Gothaer Vorstand deutlich, dass sich Versicherungsgruppe mit Sitz in Köln zum Ziel gesetzt hat, ihre Emissionen zu erfassen, nachhaltig zu senken und Restemissionen durch die Unterstützung von Klimaschutzprojekten auszugleichen. Dafür bilanziert der Konzern die Emissionen nach dem anerkannten Greenhouse Gas Protocol (GHG-Protocol) und startet im dritten Quartal 2020 mit der Klimaneutralität für den Standort Köln-Zollstock. Zukünftig sollen die übrigen Standorte sukzessive ebenfalls CO2-neutral werden.

Demnach werden bereits heute in der Kölner Hauptverwaltung diverse Maßnahmen zur Vermeidung und Reduktion von Emissionen umgesetzt. So wurde zum Beispiel der zugekaufte Strombedarf der Hauptverwaltung zum Jahresbeginn auf Ökostrom umgestellt. Die Modernisierung des eigenen Blockheizkraftwerks wird in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen. Weitere Maßnahmen zur Senkung des CO2-Fußabdrucks sind in Planung.

Für noch mehr Transparenz soll die Verifizierung und Zertifizierung der CO2-Bilanz und Klimaneutralität durch den TÜV Nord sorgen. Der beratende Dienstleister für die Datenerfassung und die Auswahl geeigneter Klimaschutzprojekte ist ClimatePartner (www.climatepartner.com/de). Ab dem dritten Quartal 2020 werde die Gothaer verbleibende Emissionen über Klimaschutzprojekte in Ländern des globalen Südens kompensieren, heißt es. Die Schwerpunkte liegen in den Bereichen der Energieeffizienz und der Erneuerbaren Energien.

Nachhaltige Kapitalanlage immer stärker im Fokus
Auch in der Kapitalanlage rückt das Thema Nachhaltigkeit bei der Gothaer immer stärker in den Fokus. Bereits seit 2018 werden bei der Gothaer im Rahmen von Kapitalanlage-Entscheidungen ökologische und soziale Aspekte sowie Kriterien der Unternehmensführung – sogenannte Nachhaltigkeitskriterien – berücksichtigt. Ende Mai dieses Jahres ist der Gothaer Konzern den UN Principles for Responsible Investment – kurz UN PRI – beigetreten. UN PRI (www.unpri.org) ist ein internationales Netzwerk in Partnerschaft mit der Finanzinitiative des UN-Umweltprogramms UNEP und dem UN Global Compact. Sie wird von den Vereinten Nationen unterstützt. Die sechs Prinzipien bieten einen Rahmen für die Integration von ESG-Themen in Investitionsentscheidungs- und Eigentümerpraktiken, die verantwortliches Investieren festlegen.

„Die Erstellung des Reportings für UN PRI übernimmt die Gothaer Asset Management AG für den Gothaer Konzern. Dieses Reporting wird ein wichtiger Teil der Arbeit des neuen ESG-Teams sein und soll in der Zukunft alle Kapitalanlagen der Gothaer umfassen. Unser Ziel ist es, unsere Kapitalanlagen kontinuierlich im Sinne von nachhaltigen Investments zu verbessern. Die UN PRI-Mitgliedschaft wird uns dabei helfen, da wir auf den Erfahrungen der anderen Mitglieder der UN PRI-Organisation aufbauen können“, sagt Kapitalanlage-Vorstand Harald Epple. „Bereits jetzt können 83 Prozent der Gothaer Kapitalanlagen gemäß unseren Vorsätzen als nachhaltig angesehen werden“, so Epple weiter.

Darüber hinaus – so Epple - investiert die Gothaer seit 2012 in Erneuerbare Energien. Mittlerweile hat der Konzern in Erneuerbare Energien insgesamt mehr als 1 Milliarde Euro investiert. Schwergewicht ist demnach die Investition in Solarenergie mit 450 Millionen Euro, dicht gefolgt von der Investition in Windenergie mit 419 Millionen Euro. 139 Millionen Euro investierte die Gothaer bereits in Wasserenergie“, sagt Epple.

Die Gothaer gehört zu Deutschlands besten Arbeitgebern
Als weiteren zentralen Aspekt nennt die Gothaer die Arbeitgeberattraktivität. Die Versicherungsgruppe gehört zu Deutschlands besten Arbeitgebern und rangiert unter den Top-Ten im Segment Versicherungen. Das ist das Ergebnis einer Studie des F.A.Z.-Instituts und des IMWF Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung. Besonderen Wert legen die Auswerter dabei auf die Faktoren Arbeitgeber-Performance, Wirtschaftlichkeit, Produkt- und Serviceleistung, Nachhaltigkeit und Managementleitung.

Der Gothaer Konzern zählt mit 4,5 Milliarden Euro Beitragseinnahmen und rund 4,1 Millionen versicherten Mitgliedern zu den großen deutschen Versicherungsunternehmen. (-el / www.bocquel-news.de)

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