logo
logo

Namen und Nachrichten

Es droht „lebenslang“ für Versicherungsbetrug

18. Juni 2018 - Heute um 13 Uhr will das Landgericht Leipzig ein schwieriges Urteil fällen. Es geht um einen mutmaßlichen Versicherungsbetrüger, dem eine lebenslange Haft oder auch „nur“ sieben Jahre hinter Gittern drohen. Der Angeklagte soll seine Wohnung in Brand gesetzt haben – mit verheerendem Ausgang und Verletzten.

Auf 1,2 Millionen Euro wird der Brandschaden in einem Mehrfamilienhaus geschätzt, den ein 29-Jähriger im Oktober vergangenen Jahres durch Brandbeschleunigern in seiner Wohnung und einem Feuer verursacht hat. Er hatte es – so wird berichtet – auf die Versicherungssumme seiner Hausratversicherung abgesehen. Doch dann begann das riesengroße Unglück, denn vier Verletzte und eine schwere Explosion, die das Mehrfamilienhaus unbewohnbar machte, sind das erschreckende Ergebnis.

Die Staatsanwaltschaft am Landgericht Leipzig hat nun eine lebenslange Haftstrafe für den mutmaßlichen Brandstifter gefordert, weil er „mit hoher krimineller Energie das Leben seiner Mitbewohner aufs Spiel gesetzt“ habe. Dem Vernehmen nach soll der Mann immerhin zwischen 10 und 20 Liter Benzin in seiner Wohnung ausgeschüttet und anschließend angezündet haben.

Vier Personen wurden durch die anschließende Explosion und Druckwelle verletzt, einige von ihnen schwer. In Panik war eine Frau aus dem vierten Stock des Hauses gesprungen und hat sich schwerste Verletzungen zugezogen. Der mutmaßliche Versicherungsbetrüger soll sich seinen Angaben zufolge während der Explosion nicht im Haus befunden haben.

Der Prozess gegen den 29-Jährigen ist seit Mitte April beim Landgericht Leipzig anhängig, wo er sich für sein Handeln verantworten muss. Laut Gerichtsangaben geht es um „schwere Brandstiftung in Tateinheit mit versuchtem Mord in elf Fällen sowie Sachbeschädigung und schwerer Betrug“.

Die Staatsanwaltschaft sieht in diesem speziellen Fall sogar, dass der Angeklagte heimtückisch, mit gefährlichen Mitteln und zur Ermöglichung einer anderen Straftat agiert und sich deshalb des versuchten Mordes schuldig gemacht habe. Das müsse mit einer lebenslangen Haftstrafe geahndet werden. „Die Bewohner haben um ihr Leben gekämpft, weil der einzige Fluchtweg über den Flur durch dichten Qualm versperrt war. Es war ein Glück, dass niemand gestorben ist”, betonte die Staatsanwältin Karin Schultrich in Leipzig in ihrem Plädoyer. Indes beantragte die Verteidigung eine Haftstrafe von sieben Jahren für den mutmaßlichen Brandstifter. Heute, Montag, um 13 Uhr wird das Urteil erwartet. (-el / www.bocquel-news.de)

zurück

Achtung Copyright: Die Inhalte von bocquel-news.de sind nach dem Urheberrecht für journalistische Texte geschützt. Die Artikel sind ausschließlich zur persönlichen Lektüre und Information bestimmt. Abdrucke und Weiterverwendung - beispielsweise zum kommerziellen Gebrauch auf einer anderen Homepage / Website oder Druckstücken - sind nur nach persönlicher Rücksprache mit der Redaktion (info@bocquel-news.de) gestattet.