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Ein Dorn im Auge des Versicherungsbetrügers

9. Juli 2018 - Einige Menschen reizt es geradezu,  immer wieder Versicherungsbetrug zu begehen. Nun steht die Behauptung im Raum, dass sich Versicherungsbetrug nicht lohnt, sondern meist sogar sehr gefährlich ist. Weshalb und wieso – wird gerade in Zeiten, in denen Fußball und die Fußball-WM am wichtigsten erscheinen, deutlich.

Die Schadenmeldungen bei Privathaftpflicht- und der Hausrat-Versicherung häufen sich. Kann das mit Versicherungsbetrug zu tun haben? Warum Versicherungsbetrug keinen Sinn macht – oder sogar gefährlich ist, hat Ulrich Neumann, Leiter Partnervertriebe bei der Gothaer Versicherung, in einem Expertenbericht bei Focus-online (www.focus-online.de) klipp und klar dargelegt.

Zum Beispiel sagt der Gothaer Partnervertriebs-Spezialist, dass sich während einer Fußball-WM Dramen abspielen können, bei denen sich der Versicherungsbetrug geradezu aufdrängt. Ulrich Neumann nennt Beispiele: TV-Geräte fallen „plötzlich“ von der Wand oder stellen den Betrieb ein, weil ein Glas Bier beim Jubel unglücklich im Innenleben gelandet ist.

So ein Pech gibt es – aber manchmal handelt es sich dabei einfach um (versuchten) Versicherungsbetrug. Neumann macht deutlich, was sich die meisten Täter nicht bewusst machen: „Sie riskieren eine hohe Strafe, haben aber finanziell gar keinen Vorteil.“

Ulrich Neumann zitiert hier eine Umfrage von Statista in Zusammenarbeit mit YouGov, die ergab, dass 5 Prozent der befragten Deutschen angeben, schon einmal Versicherungsbetrug begangen zu haben, und immerhin 10 Prozent haben bereits mit dem Gedanken gespielt. Besonders gerne schwindeln die vermeintlichen Betrüger bei angeblichen Versicherungsschäden mit Unterhaltungs- und Haushaltselektronik und melden diese  bevorzugt der Privathaftpflicht- und der Hausrat-Versicherung.

Neumann gibt gegenüber Focus-online an, dass Versicherungssachbearbeiter und Sachverständige sich schon auf extra viel Post einstellen, wenn große Sportveranstaltungen vor der Tür stehen. Aber auch bei Veröffentlichung der Nachfolgermodelle von beliebten Smartphone-Modellen hagelt es buchstäblich Schadensmeldungen. Neumann kennt die typische Wunschvorstellung: „Der Kumpel schrottet das alte iPhone – und schnell gibt es von der Versicherung Geld für das neue. Nur klappt das so oder so nicht.“

Wieviel zahlt die Haftpflichtversicherung?
Es gibt gesetzliche Vorschriften darüber, was eine private Haftpflichtversicherung zahlen muss. Diese gelten auch, wenn man nicht versichert ist. „Der Schadenersatz soll einen Geschädigten so stellen, als sei der Schaden nicht eingetreten (§ 249 BGB). Der Geschädigte soll nicht mehr und auch nicht weniger haben“, sagt Neumann.

Laut Neumann überprüfen die Schadenbearbeiter bei der Haftpflichtversicherung zunächst, ob eine Reparatur möglich ist. Besonders bei Elektrogeräten mit meist schnell sinkenden Preisen ist die Reparatur vielfach teurer als das, was das Gerät zum Zeitpunkt des Schadens wert war (Zeitwert).

Hier spricht man von einem „wirtschaftlichen Totalschaden”. Daraus folgt, dass eben nur der entsprechende Zeitwert erstattet wird, macht Ulrich Neumann deutlich.

Wie berechnen Schadensachbearbeiter eines Versicherungsunternehmens den Zeitwert? Beispielsweise werden bei den Online-Portal Ebay Preise für ein gleich altes Smartphone verglichen. Neumann weiß: „Der betrügerische Smartphone-Besitzer bekommt von der Haftpflichtversicherung daher nicht mehr, als er ohnehin beim Verkauf seines gebrauchten Gerätes bekommen würde.“

Bei einem sparsamen Schadensachbearbeiter, der den Zeitwert eher an der unteren Spanne ansetzt, bekommt man möglicherweise sogar weniger erstattet, als man beim Verkauf über Ebay oder im Kleinanzeigenmarkt der örtlichen Tageszeitung erzielen kann, resümiert Ulrich Neumann. (-ver / www.bocquel-news.de)

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