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Arag SE trennt sich jetzt vom Lebengeschäft

26. September 2016 - Die Würfel sind gefallen: Die Arag SE wird ihre Anteile in Höhe von 92 Prozent an der Arag Lebensversicherungs-AG an die Frankfurter Leben Gruppe veräußern. Der Düsseldorfer Arag Konzern ordnet seine Geschäftsfelder neu und fokussiert sich auf die Wachstumsbereiche Sach- und Krankenversicherungen.

Bei der Arag SE (www.arag.de) richtet man sich auf eine dauerhafte Tiefzinsphase ein und ordnet jetzt die Konzernstruktur neu. In diesem Rahmen verkauft der Konzern mit Sitz in Düsseldorf seine Anteile in Höhe von 92 Prozent an der bisher in München ansässigen Arag Lebensversicherungs-AG (Foto) an die Frankfurter Leben Gruppe. Zugleich übernimmt die Führungsgesellschaft Arag SE die Anteile der Arag Krankenversicherungs-AG, die bisher von der Arag Leben gehalten wurden. Unternehmensstandort München bleibt weiterhin Verwaltungsstätte der Arag Kranken. Durch den Verkauf der Aktien der Lebensversicherung steigt der Anteil des internationalen Geschäftes an den Beitragseinnahmen des Arag Konzerns deutlich von 34 auf 40 Prozent.

„Abwarten ist kein Gebot der Stunde“, sagt Dr. Paul-Otto Faßbender, Vorstandsvorsitzender und Mehrheitsaktionär der Arag SE. „Die Zukunft unseres Hauses wird nicht in der Lebensversicherung entschieden.“ Vielmehr gehe es darum, den Ausbau des Sach- und Krankenversicherungsgeschäfts in Deutschland zu forcieren sowie das Rechtsschutzgeschäft weiter zu internationalisieren. Die dynamische Wachstums- und Ertragsentwicklung des Arag Konzerns in den vergangenen Jahren zeigt, dass die stärksten Entwicklungspotenziale für das Unternehmen außerhalb Deutschlands liegen.

„Durch den Verkauf des Lebensversicherungsgeschäftes werden sich entscheidende Risikopositionen in unserem Portfolio verbessern“, sagt der Chef des hierzulande größten in Familienbesitz befindlichen Assekuranzunternehmens. Sowohl im Versicherungsbestand als auch in den Kapitalanlagen werde der Konzern nun unabhängiger von der Volatilität der Finanzmärkte handeln können. Nicht zuletzt sei die Neuordnung des Konzerns durch die Erwartung geprägt, dass durch den Brexit die Tiefzinsphase in Europa weiter anhalten wird. „Während durch die Zinsentwicklung das deutsche Lebensversicherungsgeschäft an Attraktivität verliert, flankieren die niedrigen Zinsen die positive Geschäftsentwicklung des Arag Konzerns auf den internationalen Märkten“, heißt es in einer Arag-Mitteilung.

Zudem würden in der Tiefzinsphase enorm viele Ressourcen im Segment der Lebensversicherung gebunden, die für die Weiterentwicklung der eigentlichen Zukunftsfelder der Arag fehlen. „Diesen absehbaren Zielkonflikt mussten wir im Gesamtinteresse des Unternehmens lösen“, erklärt Mehrheitsaktionär Dr. Paul-Otto Faßbender die Entscheidung. „Die Trennung von den hochmotivierten Beschäftigten der Arag Leben fällt mir sehr schwer“, betont er. Die Arag SE verkauft die Arag Lebensversicherungs-AG mit einem Bestand von 322.000 Verträgen an die Frankfurter Leben Gruppe. Diese Verträge werden mit unveränderten Bedingungen, Garantien und Konditionen weitergeführt, so dass sich für die Kunden nichts ändern wird.

Auch in Zukunft wird die Arag ihren Kunden Altersvorsorgeprodukte anbieten, die dann allerdings nicht mehr aus dem eigenen Haus stammen, sondern für Kooperationspartner vermittelt werden. Für eine bedarfsorientierte Beratung der Kunden ist ein solches Angebot ebenso selbstverständlich wie essentiell. Künftig wird die Arag daher Lebensversicherungsprodukte der Alten Leipziger (www.alte-leipziger.de) vermitteln.

In seiner neuen Aufstellung wird der Arag Konzern etwa 220 Millionen Euro Bruttobeitragseinnahmen durch den Verkauf des Lebensversicherungsgeschäftes abgeben und seine Kapitalanlage um 2,8 Milliarden Euro reduzieren. Die Bruttobeitragseinnahmen im Konzern belaufen sich nach der Neuausrichtung auf 1,43 Milliarden Euro. Nachdem die Arag SE bereits mit 25 Prozent an der Arag Krankenversicherungs-AG beteiligt ist, wird sie künftig neuer Mehrheitsaktionär und dazu mindestens 94 Prozent der Anteile an der Arag Kranken halten. Damit wird das für die Arag strategisch wichtige Krankenversicherungsgeschäft enger in den Konzern eingebunden.

„Aufgrund der erfolgreichen Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre ist es jetzt der richtige Zeitpunkt zu entscheiden, welche Richtung der Arag Konzern künftig nehmen soll“, begründet Dr. Paul-Otto Faßbender das Vorgehen des Konzerns. Mit dem klaren Schwerpunkt im Sach- und Krankenversicherungsgeschäft wird sich die Arag nun auf die Stärken ihres Geschäftsmodells konzentrieren, national und international.

Konsolidierungsplattform zur Verwaltung von Lebensversicherungsbeständen
Die Frankfurter Leben-Gruppe (www.frankfurter-leben.com), die nun vorbehaltlich der Genehmigung der BaFin Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (www.bafin.de), 92 Prozent der Aktien an der Arag Lebensversicherungs-AG erwirbt, bezeichnet den Deal als „einen weiteren bedeutenden Schritt zum Aufbau der führenden Konsolidierungsplattform zur Verwaltung von Lebensversicherungsbeständen“. Die Übernahme des Lebensversicherungsbestands der deutschen Niederlassung der Basler Leben AG befindet sich derzeit noch im Genehmigungsverfahren.

"Unsere neue Vereinbarung zeigt, dass für unser Geschäftsmodell ein Markt da ist. Von derartigen Transaktionen profitieren alle Beteiligten, auch den Kunden entstehen keine Nachteile. Die Versicherungsverträge werden exakt fortgeführt, Überschussbeteiligungen sind durch den Verkauf nicht betroffen", sagt Bernd Neumann, Vorstand der Frankfurter Leben. Seine Vorstandskollegin Anja van Riesen ergänzt: "Kundenservice und Vermittlerservice werden unverändert auf hohem Niveau fortgeführt. Das ist für uns selbstverständlich. Wir werden Kostensynergien durch den Einsatz einer einheitlichen IT-Plattform erzielen."

Für die Frankfurter Leben ergeben sich bereits mit dem zweiten Kauf Synergieeffekte bei der Verwaltung der Lebensversicherungsbestände auf der bereits aufgebauten Plattform. Kernpunkte in der Strategie sind Prozessoptimierung und eine skalierbare IT-Infrastruktur. Die im August 2015 gegründete Frankfurter Leben-Gruppe sieht ihre Einschätzung, dass das Run-off-Geschäft im Lebensversicherungsbereich ein attraktives und zukunftsweisendes Geschäftsfeld ist, bestätigt.

Die Gruppe gehört mehrheitlich der Fosun International Ltd. (http://ir.fosun.com). Fosun ist eine der größten privaten chinesischen Beteiligungsgesellschaften mit einem Schwerpunkt im Versicherungssektor. Die Frankfurter Leben untersteht der staatlichen Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Die Frankfurter Lebensversicherung AG und die Arag Lebensversicherungs-AG sind Mitglied im gesetzlichen Sicherungsfonds. (-el / www.bocquel-news.de)

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