13. September 2024 - Spieglein, Spieglein an der Wand: Wer ist der Größte im ganzen Land? Die Allianz bleibt weiterhin unangefochtener Marktführer im deutschen Erstversicherungsmarkt. Derzeit gibt es unter den restlichen Top 10 Gewinner und Verlierer; doch mit der Fusion von Gothaer und Barmenia kommt dieses Ranking weiter Bewegung im Markt.
Das Kölner Institut für Versicherungsinformation und Wirtschaftsdienste (KIVI GmbH) veröffentlicht seine aktuelle Auswertung zur Marktanteilsentwicklung im deutschen Erstversicherungsmarkt.
Analysten untersuchten Unternehmen mit einem jährlichen Prämienumsatz von über 50 Millionen Euro. Insgesamt wurden die Zahlen von 265 Gesellschaften, darunter 149 Schaden- und Unfallversicherer, 80 Lebensversicherer und 36 Krankenversicherer, untersucht. Zusammen decken diese etwa 98 Prozent des deutschen Versicherungsmarktes ab, so der KIVI-Bericht. Der Beobachtungszeitraum ist das Jahr 2023.
Allianz bleibt mit deutlichem Abstand Marktführer
Auf dem Spitzenplatz bleibt unangefochten die Allianz. Der Gesamtmarktanteil des Versicherungsriesen aus München beträgt 17,15 Prozent, ein Plus von 0,20 Prozentpunkten – gleichzeitig auch die größte Zunahme im Markt. Das Allianz-Wachstum ist insbesondere auf das Wachstum im Schaden- und Unfallgeschäft zurückzuführen, wo der Marktanteil der Allianz um 0,39 Prozentpunkte stieg. Die Allianz Direkt allein verzeichnete ein Beitragsplus von 300 Millionen Euro.
Auf Rang 2 landet die R+V mit einem Anteil von 6,36 Prozent, gefolgt von der Generali mit 6,17 Prozent. Auf dem 4. Platz liegt die Ergo (5,77 Prozent), vor der Debeka mit 5,35 Prozent.
Die Gewinner und Verlierer
Ihre Marktanteile ausgebaut nach der Allianz hat auch die Huk-Coburg und die Axa Deutschland. Sie verzeichnen einen Zuwachs von 0,16 beziehungsweise 0,08 Prozentpunkten.
Der größte Verlierer war der Analyse zufolge die Versicherungskammer Bayern, die insgesamt 0,16 Prozentpunkte verlor. Auch die Debeka sowie die R+V mussten einen Verlust hinnehmen - mit einem Minus von jeweils 0,15 Prozentpunkten.
Hier sei anzumerken, dass für die Analyse die Union Krankenversicherung und die Bayerische Beamtenkrankenkasse vollständig der Versicherungskammer Bayern zugerechnet wurden. „Die Versicherungskammer Bayern hält jedoch nur 70,11 Prozent der Anteile, während der Rest bei anderen öffentlich-rechtlichen Versicherern liegt, deren genaue Anteile nicht bekannt sind“, erklärt Reiner Will, Geschäftsführer der KIVI GmbH.
Das sind die Top 10 (Marktanteil in Klammern)
- Allianz (17,15 Prozent)
- R+V (6,36 Prozent)
- Generali (6,17 Prozent)
- Ergo (5,77 Prozent)
- Debeka (5,35 Prozent)
- Axa Deutschland (4,91 Prozent)
- Talanx (4,18 Prozent)
- Huk-Coburg (3,80 Prozent)
- Versicherungskammer Bayern (2,70 Prozent)
- Provinzial (2,7 Prozent)
Öffentlich-rechtliche Versicherer insgesamt bringen dieses Ranking durcheinander, denn wenn man alle öffentlich-rechtlichen Versicherer zusammenrechnet, belegt das Bündnis den 2. Platz mit einem Marktanteil von 9,70 Prozent. Allerdings mussten die öffentlich-rechtlichen Versicherer im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Verlust hinnehmen. Im Vorjahr betrug ihr Marktanteil noch 9,99 Prozent. Verantwortlich für den Rückgang ist insbesondere das Geschäft im Bereich Lebensversicherung. Hier verloren die öffentlich-rechtlichen Versicherer 1,06 Prozentpunkte und liegen nun bei einem Marktanteil von 7,97 Prozent (Vorjahr: 9,03 Prozent).
„Die steigenden Zinsen wirken sich negativ auf das Einmalbeitragsgeschäft aus, das vor allem über die Sparkassen läuft, und beeinträchtigen das Wachstum der öffentlich-rechtlichen Versicherer“, kommentiert Will.
Übrigens würde die BarmeniaGothaer wird ihrem nach Zusammenschluss in die Top-10-Liste rutschen. Der Zusammenschluss von Barmenia und Gothaer wird zudem weitere Bewegung in das Ranking bringen. Mit einem gemeinsamen Prämienvolumen von 7,62 Milliarden Euro – und damit einem Marktanteil von 3,21 Prozent – wird die BarmeniaGothaer perspektivisch die Provinzial vom 10. Rang verdrängen. (-el / www.bocquel-news.de)
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