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Abschlusskosten weiter auf „grotesk hohem Niveau“

6. September 2018 - Das hohe Abschlusskostenniveau bei Lebensversicherungen steht weiter in der Kritik. Nach Ansicht des Bundes der Versicherten (BdV) bleibt es bis zum Jahr 2039 beim überhöhten Niveau und fordert erneut einen „Kostendeckel mit Bierfilz“, um die Abschlusskosten auf ein akzeptables Level zu senken.

Der Bund der Versicherten e. V. (www.bundderversicherten.de) rechnet auf Grundlage jüngst veröffentlichter Werte hoch, wie erfolgreich die letzten Kostensenkungen der Lebensversicherer ausgefallen sind. „Ohne weitere Maßnahmen können wir erst in dreißig Jahren akzeptable Abschlusskosten von 1,5 Prozent der Beitragssumme erwarten“ sagt Axel Kleinlein, Vorstandssprecher des BdV.

Selbst wenn nur das im Jahr 2014 politisch avisierte Abschlusskostenniveau von 2,5 Prozent im Branchendurchschnitt erzielt werden sollte, müssten noch zwanzig Jahre vergehen, so die Berechnungen des BdV. „Die Branche schafft es nicht von alleine, sich mit einem angemessenen Kostenniveau zu begnügen, deshalb brauchen wir einen Kostendeckel“, fordert Kleinlein. Zur Unterstreichung der Forderung hat der BdV auf einem Bierfilz seine Vorhaltung grafisch dargestellt und Politikern und Journalisten zugesandt.

Angeregt durch die jüngsten Forderungen und Analysen des Bund der Versicherten e. V. (BdV) veröffentlichte das Onlinemagazin procontra eigene Zahlen zur aktuellen Marktlage (Tabelle zum Vergrößern bitte anklicken). Demnach musste 2017 im Marktdurchschnitt eine Abschlusskostenbelastung von 4,84 Prozent verzeichnet werden, im Jahr 2016 betrug sie noch 4,95 Prozent. „Rechnet man die aktuellen Bemühungen zur Kostensenkung hoch, so wird erst 2039 im Branchenschnitt das im LVRG Lebensversicherungsreformgesetz geforderte Niveau erreicht.“, so BdV-Chef Axel Kleinlein. Der vom BdV jüngst geforderte Kostendeckel von 1,5 Prozent ergäbe sich demnach erst im Jahr 2048. „Die aktuelle Abschlusskostenbelastung bewegt sich auf grotesk hohem Niveau, so dass einschneidende Maßnahmen notwendig sind“, kommentiert Kleinlein die Zahlen.

Bereits die von procontra (www.procontra-online.de) veröffentlichten Werte von 15 Lebensversicherungsunternehmen bezüglich der Abschlusskosten zeigen nur einen einzigen Versicherer, der im Jahr 2017 die politisch vorgegebene Messlatte von 2,5 Prozent nicht reißt. Vor vier Jahren beschloss der Bundestag das Lebensversicherungsreformgesetz – mit dem Ziel einer Abschlusskosten-Quote von 2,5 Prozent zur Orientierung.

Entwicklung des Bierfilz
Einen Bierfilz, der bereits großen Politikern zur Verdeutlichung von angestrebten Steuerzielen diente, den setzt jetzt auch der BdV zur Unterstreichung seiner Forderung ein. Diesmal werden die Eckpunkte des politisch gewollten Provisionsdeckels aufgegriffen. „Auf der einen Seite fordern wir eine Beschränkung der Abschlusskosten auf 1,5 Prozent der Beitragssumme; auf der anderen Seite eine Beschränkung der Verwaltungskosten auf 5 Prozent des Beitrags“, sagt Kleinlein zur Darstellung auf dem Bierdeckel. Übrigens kann man ein entsprechendes Exemplar des Bierfilzes beim Bund der Versicherten bestellen.

Die procontra-Tabelle macht nun sehr deutlich, wie ausgewählte Unternehmen die Kostenentwicklung von 2016 zu 2017 erreichten. Das ermöglichte dem BdV eigenen Angaben zufolge eine Zukunftsmodellierung. Die in der Tabelle aufgeführten 15 Lebensversicherer sind demnach diejenigen, die von 2016 zu 2017 die stärksten Kostenreduktionen aufweisen. Selbst unter diesen besten 15 Unternehmen würden nur vier noch in diesem Jahrzehnt das Ziel von 2,5 Prozent erreichen. Darunter sind zwei Nischenversicherer – wie etwa die „mylife“ (www.mylife-leben.de) und die Versicherer im Raum der Kirchen (www.vrk.de). (-ver / www.bocquel-news.de)

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