13. Juni 2019 - Seit Dienstag freigeschaltete ist die deutsche Website des US-Start-ups Lemonade. Mit der „Police 2.0“, einer Hausrat- und Privathaftpflichtversicherung, startet das InsurTech nun auf dem deutschen Markt – und das sehr offensiv. „Vergiss alles, was du über Versicherungen weißt“, heißt es dazu online.
Der Eintritt in den deutschen Markt will das bisher US-amerikanische start-up Lemonade (www.lemonade.com) nutzen, um die deutschen Konkurrenten aufzumischen und die jungen, IT-affinen Kunden in spe direkt für sich zu gewinnen. Das versuchen auch große Versicherer deutschen Ursprungs wie Allianz, Axa, Ergo oder Signal Iduna. Auch sie wollen die Zielgruppe der Jüngeren digital erreichen. Nicht zuletzt sind Online-Portale wie Check 24 hier ebenfalls aktiv. Bisher spricht man davon, dass das Start-up Getsafe (www.hellogetsafe.com/de-de) mit seinem Risikoträger Munich Re Europas erste und führende digitale Versicherungsplattform für flexiblen, anpassbaren Schutz bei den Erstkäufern von Versicherungen die Nummer eins im Markt sei.
Wie zuerst in der gründerszene (www.gruenderszene.de) berichtet wurde, startet das InsurTech Lemonade nun mit der „Police 2.0“, einer Hausrat- und Privathaftpflichtversicherung, im deutschen Markt. Mit der Axa Deutschland (www.axa.de) hat das start-up einen mehrjährigen Rückversicherungsvertrag geschlossen.
Das InsurTech Lemonade gehört in der Tat zu den größten und vor allem erfolgreichsten Start-ups. Ende 2016 nahm es mit seinen Mieter- und Hausversicherungen in New York den Geschäftsbetrieb auf und ist eben jetzt auch am deutschen Markt vertreten. So haben jetzt Interessenten auch hierzulande die Möglichkeit, über die Lemonade-App oder unter www.lemonade.com/de eine Hausrat- und Privathaftpflichtversicherung – die „Police 2.0“ – abzuschließen. Weitere Produkte sollen folgen.
Wie in den Medien berichtet wird, setzen die Lemonade-Gründer Daniel Schreiber und Shai Wininger vor allem auf künstliche Intelligenz. Deshalb nehme Lemonade im Gegensatz zum traditionellen Versicherungsmodell lediglich einen kleinen festen Betrag für seine Geschäftstätigkeiten, was durch den Einsatz von „Bots statt Vertretern und Algorithmen statt Papierkram“ ermöglicht wird, wie das Unternehmens mitteilt. Demnach werde der verbleibende Versicherungsgewinn aus dem Versicherungsgeschäft im Rahmen eines jährlichen „Givebacks“ an Non-Profit-Organisationen gespendet. „Wir haben Deutschland für unseren ersten internationalen Launch ausgewählt, weil es eine sehr traditionelle Versicherungsbranche mit einem sehr zukunftsorientierten, digitalen Verbraucher vereint“, sagt Shai Wininger, Co-Founder von Lemonade.
Die Axa Konzern AG fungiert dabei quasi als Steigbügelhalter für das InsurTech. Hierzu hat Lemonade einen mehrjährigen Rückversicherungsvertrag mit dem Kölner Konzern geschlossen, um sich das versicherungsbezogene Risiko zu teilen. „Versicherung neu zu denken und das konsequent aus der Sicht der Kunden, das ist der Kern unserer Mission. Deshalb fördert Axa mehr denn je Innovationen, und zwar sowohl aus dem Konzern selbst heraus als auch über Partnerschaften. Unsere Zusammenarbeit mit Lemonade ist strategisch ausgerichtet und die Rückversicherung stellt einen ersten Schritt in diese Richtung dar“, sagt Alexander Vollert, CEO der Axa Deutschland.
Doch Lemonade ist noch nicht völlig „deutsch“, denn mit seinem europäischen Hauptsitz in Amsterdam, wird das InsurTech von der niederländischen Zentralbank (DNB) lizenziert und auch beaufsichtigt. „Wir haben paneuropäische Ambitionen und Pläne für eine Expansion quer durch die Europäische Union“, sagt Lemonade-Gründer Daniel Schreiber. Deutschland sei „nur der Anfang“. Allerdings gebe es derzeit noch keinen konkreten Zeitplan für weiteres Wachstum. (-el / www.bocquel-news.de)
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